Boot Camp
15:56:00
Boot
Camp
Morton
Rhue
Verlag:
Ravensburger Buchverlag
Seitenanzahl:
250
gebunden
Preis:
12.95
ISBN:
978-3-473352586
Du wirst ständig überwacht
flucht ist ausgeschlossen.
Du musst uns deine intimsten
Gedanken mitteilen.
Du bist verantwortlich für das, was
du tust.
Connor ist nicht der Sohn, den sich
seine Eltern wünschen. Gegen seinen Willen lassen sie ihn in ein
Boot Camp bringen. Dort erwartet Connor ein brutales
Umerziehungssystem, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.
Cover:
Naja, was kann man dazu sagen. Ein
schwarzer Hintergrund, darauf das Profil eines Schuhabdrucks. Durch
die teilweise glänzenden Stellen, entsteht fast eine Art 3D Effekt.
So eins, das entsteht, wenn die Kriminalpolizei einen Gipsabdruck
macht. In der Spur befinden sich Rillen, fast wie bei einem
Fingerabdruck, aber zu gleichmäßig, eher wie bei einem Baum. Ich
finde das Cover ganz okay. Es passt zur Geschichte, könnte aber
aussagekräftiger sein.
Geschichte:
Als Connors Eltern ihren Sohn in ein
Boot Camp schicken, haben sie keine Ahnung, was sie ihm damit antun.
Den Erziehern des Camps ist es egal, wer zu ihnen geschickt wird. Sie
machen keinen Unterschied zwischen Verbrechern oder Schulschwänzern,
Drogendealern oder aufmüpfigen Töchtern. Ihr einziges Ziel ist es
die Kinder zu absolutem und ausnahmslosen Gehorsam zu erziehen. Dafür
ist ihnen jedes Mittel recht. Connor muss schnell lernen, dass es
hier so etwas wie Mitgefühl oder gar Stolz nicht gibt. Er wird
ständig gedemütigt, ständig misshandelt und sämtliche Versuche
sich anzupassen scheitern. Er kann den Wärtern nicht vorspielen sich
geändert zu haben, er muss tatsächlich daran glauben. Für Connor
scheint es keinen Ausweg aus dieser Hölle zu geben.
Der
Autor:
Morton Rhue ist das Synonym des
amerikanischen Autors Todd Strasser. Geboren auf Long Island,
studierte er kurze Zeit in New York und arbeitete dann als
Straßenmusiker in Europa. Danach zog er zurück in die Staaten und
studierte Literatur. Von dem Gewinn seines ersten Romans „Angel
Dust Blues“, erschienen 1978, war er sogar in der Lage eine
Glückskeks-Fabrik zu kaufen und von deren Gewinn 12 Jahre lang zu
leben. Seit dem veröffentlichte er viele Jugendromane, die sich mit
Problemthemen wie Rassismus, Nationalismus, Obdachlosigkeit und
ähnlichem beschäftigen. Beispiele dafür wären „Die Welle“ und
„Blood on my Hands“.
Meine
Meinung:
Als wir uns letztes Jahr
dafür entschieden haben ein Theaterstück über ein Mädchen-
Bootcamp im Westen der USA zu spielen, meinte unser Theaterlehrer,
dass wir eben dieses Buch hier lesen sollten, um uns bestmöglich in
unsere Rollen hineinversetzen zu können. Damals habe ich leider
nicht die Zeit dafür gefunden, auf meine Wunschliste wanderte das
Buch jedoch alle mal. Jetzt muss ich sagen, dass ich das Lesen nicht
bereut habe. Das ganze Buch strotzt nur so vor Unfairness. Es ist
unfassbar, dass es solche Camps tatsächlich in den USA geben soll.
Die Erziehungsmethoden in diesen Einrichtungen widersprechen
sämtlichen Menschenrechten und sind absolut nicht nachvollziehbar.
Connor ist definitiv kein Schwerverbrecher. Er ist nur der Sohn
einflussreicher Eltern, der es gewagt hat eine Beziehung mit seiner
Lehrerin einzugehen. Damit hat er dem guten Ruf seiner Eltern
geschadet und muss nun dafür zahlen. In Camp Harmony soll ihm
beigebracht werden, was Respekt und Gehorsam bedeutet. Ja, Camp
Harmony, so heißt das Lager tatsächlich. Der ganze Name ist
eigentlich ein geschmackloser Witz, denn harmonisch verläuft hinter
seinen Mauer absolut nichts. Connor wird ständig von anderen
Mitinsassen verprügelt und das schlimmste ist: Die Campwärter
wissen davon. Eigentlich sind es sogar die Wärter, die die anderen
Insassen benutzen um ihre fragwürdigen Ideale zu vermitteln.
Offiziell ist es nämlich auch den Erziehern verboten ihre
Schützlinge zu schlagen. Die Kinder und Jugendlichen werden durch
Gewalt, Isolation und Essensentzug regelrecht gebrochen. Das gesamte
System grenzt an Gehirnwäsche. Dabei ist es auch egal, was die
Kinder in den Augen ihrer Eltern verbrochen haben. Solange genug
gezahlt wird, stellen sie keine Fragen. Die besten Beispiele hier für
sind Connors Freunde Pauly
2 Kommentare
Klingt genau nach meinem Geschmack :))
AntwortenLöschendas buch ist eben ein typisches umerziehungscamp-buch. vielleicht sollte ich es nochmal lesen...
AntwortenLöschenkennst du 'guantanamo boy'? soweit ich mich erinnere, fand ich das ziemlich gut und erschreckend.
lg
leena
Ich freue mich immer über Kommentare, egal ob Lob oder konstruktive Kritik, Fragen oder Tipps oder andere Anmerkungen. Durch das Abschicken eines Kommentars erklärt ihr euch mit den Datenschutzvereinbarungen einverstanden.