Sei lieb und büße
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Sei lieb und büße
Janet
Clark
Verlag:
Loewe
Taschenbuch
Seiten:
ca 334
Preis:
12.00 Euro
ISBN:
978-3-7855-7573-4
Sina
ist untröstlich. Weshalb musste ihre Familie ausgerechnet von Berlin
nach Kranbach ziehen? Der einzige Lichtblick: Die angesagtesten
Mädchen der Schule freunden sich mit ihr an und sogar ihr Schwarm
Frederik scheint in sie verliebt zu sein. Aber kurz nach ihrem ersten
Kuss verunglückt Rik und fällt ins Koma. Sina findet Halt bei ihren
neuen Freundinnen doch sie weiß nicht, dass hinter deren strahlender
Fassade ein tiefer, grausamer Abgrund lauert. Plötzlich nimmt ein
übles Spiel seinen Lauf, das Sinas schlimmste Albträume wahr werden
lässt. Und ein Ende ist nicht abzusehen
Das
Cover ist ziemlich schlicht gehalten und zeigt nur den
Handschriftlichen Titel und ein blau-grünes, skizzenähnliches
Muster. Trotzdem mag ich das Buch. Auch wenn die Blumen so furchtbar
gegensätzlich zu einem Thriller wirken.
Sina
ist neu in Kranbach, einer Kleinstadt die sich stark von ihrer Heimat
Berlin unterscheidet. Während ihr die Eingewöhnung erst sehr schwer
fällt, scheint auf einmal alles bestens zu verlaufen. Sie verliebt
sich in ihren Trainer und er sich in sie und die angesagtesten
Mädchen der Schule wollen auf einmal mit ihr befreundet sein. Doch
dann baut Frederik einen Fahrradunfall und fällt ins Koma. Sina ist
die einzige, die daran zweifelt, dass es ein Unfall gewesen sein soll
und beginnt tiefer zu graben. Dabei stößt sie auf eine grausame
Geschichte, in die sowohl Frederik als auch ihre neuen Freundinnen
verwickelt waren. Zu spät wird ihr klar, welches Spiel mit ihr
gespielt wird und dass sie niemandem wirklich trauen kann.
Janet
Clark ist verheiratet und hat drei Kinder. Zusammen mit ihrer Familie
wohnt sie in München und hat dort gerade ihren 5 Roman fertig
gestellt. Zu schreiben angefangen hat jedoch schon mit 11 Jahren.
„Sei lieb und büße“ ist der zweite Jugendthriller, der bei
Loewe erschienen ist und ist komplett eigenständig.
Puh
wo fang ich nur an. Zu erst einmal muss ich sagen, dass das Buch mich
nicht wirklich überzeugen konnte. Ich persönlich verstehe unter
einem Thriller auch was ganz anderes, denn ich hab mich den Großteil
der Geschichte absolut gelangweilt. Natürlich ist das hier auch ein
„Jugend“-Thriller und für jüngere Menschen geschrieben, aber
ich kenne Jugendbücher (nicht mal alle Thriller), die um einiges
spannender und brutaler sind. Mir fällt sogar ein Kinderbuch ein.
Ich
habe sehr lange gebraucht um mit der Geschichte warm zu werden. Sina
hat mir das auch nicht gerade einfacher gemacht. Ich bin total
erschrocken, als ich plötzlich gelesen habe, das sie 17 sein soll,
denn sie wirkt meistens viel jünger, maximal wie 14. Sie ist
furchtbar naiv und blauäugig und ist mir ziemlich bald auf den
Wecker gegangen. Natürlich ist es nicht besonders hilfreich sich bei
einem Thriller zu denken. „Gott, kann die nicht einfach möglichst
bald ins Koma fallen?“ (Und natürlich wieder aufwachen, wir
wünschen ja niemandem den Tod.)
Genauso
gings mir mit Frederik. Er hat mich einfach gar nicht berührt,
weswegen sein Unfall schon schlimm war, aber eben nicht „furchtbar“
schlimm. Man erfährt einfach so wenig über ihn und was man dann
nach und nach zu lesen bekommt, macht ihn auch nicht unbedingt
sympathischer.
Eigentlich
hätte Sina Potenzial gehabt, denn ihre Mutter ist manisch-depressiv
und das Mädchen muss früh die Verantwortung für ihren Bruder
übernehmen. Die ganze Familienkonstellation fand ich eigentlich ganz
gut. Der Vater ist fast nie bei seinen Kindern. Die Kinder fühlen
sich mit ihrer verrückten Mutter im Stich gelassen und die Mutter
denkt so wieso, alle würden sie nur auf die Palme bringen wollen.
Diese Szenen fand ich tatsächlich echt gut.
Es
gibt einige Kapitel die aus der Sicht eines „unbekannten,
manipulativen, meistens Sina beschattenden“-Mädchens, aber es wird
wirklich sehr, sehr schnell klar, wer diese Person ist, wodurch
natürlich viel der Spannung verloren geht.
Eigentlich
war die einzige Person, die ich irgendwie sympathisch fand, das
Mädchen, das schon auf der ersten Seite stirbt und deren
Tagebucheinträge ich lesen durfte. Aber ich wusste ja, dass sie
stirbt, also konnte ich ja auch nicht um sie bangen.
Auch
Sinas neue Freundinnen sind kein bisschen realistisch, sondern
ziemlich schwarz-weiß. Alles in allem kann ich das Buch nicht
wirklich weiter empfehlen. Bis kurz vor Schluss hat mir die einfach
die Spannung gefehlt, die Charaktere sind nicht so meins und alles
war irgendwie zu vorhersehbar. Einzig den Schreibstil kann ich
positiv hervorheben. Der liest sich sehr angenehm. Das Thema an sich ist ziemlich aktuell und wichtig. Mobbing ist an Schulen längst keine Randerscheinung mehr und gerade durch das Internet, in diesem Fall Facebook, und die Möglichkeit Bilder übers Handy innerhalb von Sekunden weiter zu leiten, bietet den Tätern ganz neue Möglichkeiten. Ich fnde, dass das Buch das ziemlich gut gezeigt hat. Ich vergebe trotzdem nur 2 von
5 Punkten. Jüngere Leser, die noch keine Erfahrung mit Thrillern
oder ähnlichem haben, es aber mal ausprobieren möchten, könnten
zwar ihre Freude daran haben, generell war es aber einfach nicht mein
Fall.
Ebenfalls bei Loewe erschienen:
3 Kommentare
Ich fand das Buch eigentlich ganz gut, jedenfalls besser als "Schweig still, süßer Mund", da geht's wirklich zu wie im Kindergarten :D
AntwortenLöschenStimmt schon, die Geschichte ist nicht dermaßen heftig und gewalttätig, aber immerhin sterben mehrere Personen und ich fand die zickigen, bösen Mädchen ganz cool (was das jetzt wohl über meinen Charakter aussagt...) ;)
Jedenfalls ließ es sich sehr leicht lesen und ich fand's an vielen Stellen auch echt spannend, obwohl Sina manchmal wirklich sehr naiv war... -_-
♥, Josi
Schade ich hatte mit den Büchern schon liebäugelt ;)
AntwortenLöschenAber schöne ausführliche Rezi :D
Jessi
Super Rezi, hab mich gerade köstlich amüsiert :-) Schade, dass dir das Buch nicht gefallen hat. Ich kenne dieses zwar nicht, aber ich hatte auch schon sog. Jugendthriller, die ich einfach nur langweilig fand, z.B. "Aschenputtelfluch" von Krystyna Kuhn. Da gibt es wirklich deutlich spannenderes.
AntwortenLöschenLG Michaela
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