Smalltowngirls- Der Tod kommt selten allein
09:52:00
Smalltown
Girls
Der Tod
kommt selten allein
Josephine
Mint
Verlag:
Beltz & Gelberg
Preis: 14.95
Euro
ISBN:
978-3-407-81106-6
Klappentext:
Eine Geschichte über Verrat, die erste große Liebe und eine
schreckliche Prophezeiung.
Eine kleine Stadt, irgendwo in Deutschland. Hier wohnen Charlie und Lu,
Freundinnen seit dem Sandkasten. Die beiden geben ihr Bestes, um nicht vor
Langeweile zu sterben: Lu hat eine Band, Charlie ist verliebt wie noch nie und
freitags wird gefeiert bis zum Morgengrauen. Da stirbt Jakob, Lus wunderbarer
Bruder. Ein Unfall? Charlie weiß etwas, das Lu nicht weiß. Und auch nicht
wissen will. Es kommt zum Streit und zu einer verhängnisvollen Zugfahrt. Und
plötzlich verwandelt sich das Leben der Mädchen in einen Albtraum: Kann es
sein, dass auch sie sterben werden?
Cover:
Ich finde das Cover sehr schön. Die Farben sind toll gewählt und die
drei Mädchen passen ziemlich gut zu den drei Hauptcharakteren des Buches. Nur
das blonde Mädchen, vermutlich Charlie, finde ich nicht so passend, aber
damit kann ich leben. Die Motten runden das Ganze gut ab und haben einen
wirklich schönen Effekt. Außerdem finde
ich es auch mal wieder schön, ein Buch ohne Schutzumschlag in den Händen zu
halten.
Darum geht es:
Charlie und Lu könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem sind sie
seit dem Kindergarten beste Freunde und nahezu unzertrennlich. Als Lus Bruder
Jakob eines Abends betrunken Auto fährt und einen tödlichen Unfall baut, sind
beide wie gelähmt. Vorallem Charlie weiß nicht mehr was sie glauben soll. Jahre
lang hatte sie Jakob jedes mal, wenn sie bei Lu übernachtet hatte, einen Besuch
in seinem Zimmer abgestattet und sich mit ihm unterhalten. Zwei Monate vor
seinem Tod hatte sie zufällig mitbekommen, wie er nachts heimlich einen Text
verfasst hatte. Darin beschrieb er detailliert einen Autounfall: Wie es geschieht,
wie es sich anfühlt, sogar die Musik die läuft.
Als er Charlie bemerkt bittet er sie erschrocken niemandem davon zu
erzählen und fügt hinzu, dass er nur einen sehr realistischen Traum gehabt
hatte und ihn festhalten wollte. Damals hatte sich das Mädchen nicht viel dabei
gedacht, aber als Charlie die Details seines Tods erfährt, muss sie sofort
wieder daran denken. Jede Kleinigkeit ist genauso eingetroffen, wie Lus Bruder
vorher geträumt hatte. Sogar die Musik. Nach langen Zögern beschließt sie Lu
davon zu erzählen, aber die will kein Wort davon hören. Sie beschuldigt
Charlotte sich nur aufzuspielen und ist sich sicher, dass ihr Bruder ihr davon
erzählt hätte. Um die Freundschaft nicht zu gefährden gibt Charlie vorerst auf.
Die ist aber trotzdem nicht sicher, denn vor lauter Schmetterlingen im
Bauch, vergisst Charlotte während eines Dates mit Linus, ihrem neuen Freund,
ein wichtiges Konzert im Gemeindehaus und lässt Lu im Stich. Unverzeihlich. Um
ihre Freundin zu besänftigen macht Charlie einen Termin mit einem Produzenten
aus, um ihm ein paar Demobänder mit Lus Gesang zu zeigen.
Während der Zugfahrt fängt sie an zu träumen, aber der Traum wirkt
echter und grausamer als alles, was ihr jemals widerfahren ist. Sie träumt zu
sterben.
Nein: ermordet zu werden, zusammen mit Lu und einem anderen Mädchen. Am
Bahnhof trifft sie überraschend auf Lu und die ist genau so durch den Wind wie
sie selbst. Sie hatte nämlich den gleichen Traum. Trotzdem glaubt sie nicht,
dass es irgendetwas zu bedeuten hat, bis sie Sunshine, Lus neuer Sängerin,
begegnet.
Dem Mädchen aus ihrem Traum. Sind die drei zum Tode verurteilt?
Die Autorinnen:
Hinter dem Synonym Josephine Mint verbergen sich die drei Autorinnen
Jeanette Wagner, Ulrike Molsen und Miriam Sachs. Die drei Freundinnen haben die
Charaktere aus „Smalltown Girls“ gewissermaßen nach ihnen selbst erschaffen.
Genau wie Sunshine kommt Ulrike Molsen aus Berlin, während die anderen
beiden, wie Charlie und Lu, vom Land
kommen. Sie teilen auch einige Charaktereigenschaften und Vorlieben mit ihren
Protagonistinnen.
Meine Meinung:
Es ist nicht ganz einfach „Smalltown Girls“
irgendwo einzuordnen. Es handelt sich Hauptsächlich um ein Jugendbuch, mit
Eigenschaften eines Mysterythrillers. Diese halten sich jedoch eher in Grenzen
und man begleitet meistens einfach nur zwei Teenager durch ihren Alltag. Die
Mädchen müssen mit alltäglichen Problemen fertig werden, haben alltägliche
Sorgen und streiten sich, wegen alltäglichen Dingen. Lu und Charlie sind zwei
ganz normale Mädchen, mit denen sich wahrscheinlich viele jugendliche Leser
identifizieren können werden. Sie sind seit Jahren beste Freunde und trotzdem
von Grund auf unterschiedlich. Lu ist die Tochter eines Pfarrers. Sie ist
schüchtern und unauffällig, legt nicht viel Wert auf modischen Schnickschnack,
aber dafür sehr viel auf Vertrauen und Treue. Außerdem ist sie eine gute
Sängerin und schreibt eigene Songs. Leider ist zu verkrampft um die Texte
selbst zu singen, deshalb muss ihre Freundin immer herhalten. Charlie geht mehr
aus sich raus, ist mutiger und außerdem zu tiefst verliebt in Linus, weswegen
einige ihrer Prinzipien oft in den Hintergrund treten. Als sie das Konzert im
Gemeindehaus vergisst, ist Lu vollkommen zu Recht enttäuscht und ihre Reaktion
fand ich sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Sunshine fand ich etwas überzogen. Der Name
ist leider nicht Programm. Schwarze Kleidung, Gepierct, ständig auf Droge und
eine verdammt vorlaute Klappe. Was will so jemand von Lu? Trotzdem kann sie
auch ganz sympathisch und umgänglich sein. Wo wir gerade auf Drogen zu sprechen
kommen: Die Mädchen machen im Verlauf der Geschichte ja oft verdammt dumme
Sachen, aber diese Szene fand ich am schlimmsten: Torkeln vollkommen high durch
die Stadt, um wieder in den Zustand zu kommen, in dem sie während der
Prophezeiung waren. Die Logik blieb leider nicht nur an dieser Stelle auf der
Strecke, sondern verlässt das Buch oft für mehrere Kapitel. Das Ende war leider
auch ein Beispiel dafür. An vielen Stellen fehlte mir zu dem die Spannung und für
meinen Geschmack hätte ruhig ein bisschen mehr Mystery eingebaut werden können,
schließlich würde es genug Zündstoff dafür geben. Ich meine, was ist bitte
mysteriöser als Albträume, die in Erfüllung gehen? Die Geschichte findet in
diesem Band kein Ende, sondern verlässt uns mit einem: „Ende des ersten Teils“
mitten in der Handlung und ich muss sagen, wirklich viel passiert im ersten
Band auch nicht. Trotzdem glaube ich, dass der zweite Band spannend werden
könnte. Der Erste wirkte eher wie eine Einführung in die Trilogie und jetzt wo
alles Wichtige geklärt ist, steht der Handlung ja nichts mehr im weg. Ich bin
gespannt, denn die Idee hat sehr viel Potenzial. Der Schreibstil besticht durch
kurze, einfache Sätze und ist, sobald man sich daran gewöhnt hat, sehr angenehm
zu lesen. Alles in allem fand ich „Smalltown Girls- Den Tod im Blick“ weder
besonders gut, noch besonders schlecht. Ich würde 2.5 Leaves geben und runde
deshalb auf 3 Leaves auf. Der Trailer zum Buch:
Die Homepage könnte vielleicht auch intressant für euch sein. Hier finder ihr einen Downloadink zum Soudtrack des Buches.
Ein großes Dankeschön an Beltz und Gelberg für die Bereitstellung dieses Leseexemplars.
1 Kommentare
Interessante und gute Rezension! :) Ich wollte das Buch ja auch unbedingt, aber ich hab jetzt schon einige Rezensionen wie Deine gelesen und denke, ich überleg es mir nochmal.
AntwortenLöschenLg
Monika
www.suechtignachbuechern.blogspot.com
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