Die Fluchweberin
20:14:00
Die
Fluchweberin
"Vertraue
niemandem!"
Brigitte
Melzer
Verlag:
Ueberreuter
Preis:
16.95 Euro
Seiten:
ca. 384
gebunden
ISBN:
978-3-8000-5662-0
Klappentext:
Eine Welt wie die unsere- in der Magie mit dem Tode bestraft wird.
Ein harmloser Fluch sollte Raine vor den Anfeindungen ihrer
Klassenkameradin Kim schützen. Doch was als Schutz gedacht war, bringt sie in
große Gefahr. Ein Zauberer schient es auf sie abgesehen zu haben und plötzlich
ist ihr auch noch die Magiepolizei auf den Fersen. Gefangen in einem Strudel
aus Magie, Liebe und Hass, kämpfen Raine und der smarte Skyler gegen eine
Bedrohung an, die ihrer beider Leben für immer verändern wird...
Cover:
Als meine Schwester mich zum ersten mal mit dem Buch in der Hand sah,
dachte sie ich würde einen neuen Band der „Splitterherz-Reihe“ lesen und ich
finde der Vergleich passt. Das Material des Schutzumschlags ist unlackiertes
Papier und die Zeichnungen erinnern an ein Scrapbook. Ich persönlich mag diese Art Cover sehr gerne. Es
ist etwas besonderes und nicht so 08/15 mäßig. Außerdem haben die Symbole, die
für das Bild verwendet wurden, meistens eine Bedeutung. Die Weißen Linien
überall erinnern an Äste und stehen wahrscheinlich für einen, von Raine
gewobenen Fluch. Dann wäre da noch das Amulett aus der Geschichte. Wenn man
weiter sucht, findet man auch noch andere Gegenstände, die mit dem Buch in
Zusammenhang stehen. Ich finde es wirklich sehr schön.
Die Geschichte:
In der Welt in der die Geschichte spielt, ist
Magie längst mehr als ein nur ein Märchen für Kinder. Jeder weiß, dass sie
existiert, aber die Geschichte hat den Menschen gezeigt, dass Magie gefährlich
sein kann. Eine Gruppe von Zauberer hatte versucht die Macht in sämtlichen
Ländern der Welt an sich zu reißen. Es gab Terroranschläge, Amokläufe und viel
zu viele Tote. Das Ergebnis war ein allgemeiner Hass gegen sämtliche Zauberer
und Zauberinnen. Sie wurden verfolgt und öffentlich hingerichtet. Seit dem ist
sämtliche Magie verboten und wer mit Magie im Blut geboren und erwischt wird,
wird verhaftet und getötet. Raines Mutter war eine gute Zauberin. Sie hatte
ihre Magie benutzt um kranken Menschen zu helfen, aber die Magiepolizei
unterscheidet nicht zwischen guter und böser Magie. Für sie ist jede Magie
gleich schlecht. Als sie verhaftet wurde, war Raine gerade mal fünf. Sie musste
hilflos mit ansehen wie ihr Vater erschossen wurde und auch von ihrer Mutter
fehlt seid dem jede Spur. Damals war ihre eigene Magie noch nicht erwacht. Nur
so gelangte sie problemlos durch die Tests der Regierung. Ihr Leben lang
bewahrte sie ihr Geheimnis, wechselte von einer Pflegefamilie in die nächste
und versuchte keine persönlichen Bindungen einzugehen. Liebe und Freundschaft,
bedeutet zu vertrauen, aber den Falschen zu vertrauen, würde ihren Tod
bedeuten. Ihre jetzige Familie ist sehr reich und sie aufzunehmen war mehr ein Image-Push, als ein Akt der Nächstenliebe. Sie wurde direkt
an einem teuren Internat angemeldet und ist darüber auch recht froh. Hier kann
sie einen guten Abschluss machen und danach einen Job annehmen, ohne Gefahr zu
laufen sich zu wohl in ihrer neuen Familie zu fühlen. Das einzige Problem ist
ihre Mitschülerin Kim. Deren Freund war zu Beginn des Jahres an Raine interessiert
und jetzt lässt sie sämtliche Wut an dem Mädchen aus. Sie schikaniert sie wo es
nur geht, sperrt sie in eine Putzkammer, beleidigt sie. Irgendwann hat die
junge Zauberin genug und webt einen Fluch, der ihre gehässige Mitschülerin
freundlich und nett machen soll, aber irgendetwas geht schief. Eine Verbindung
scheint plötzlich zwischen den beiden zu bestehen und Raine wird ständig in
Kims Bewusstsein gezerrt. Dabei wird ihr langsam klar, dass sie nicht die
einzige ist, die Einfluss auf ihre Feindin hat. Ein anderer Zauberer scheint
ebenfalls seine Finger im Spiel zu haben und dem macht Raine unabsichtlich
einen Strich durch die Rechnung. Damit schafft sie sich einen gefährlicheren
Feind an den Hals, als Kim jemals hätte sein
können. Und dann wäre da auch noch Skyler, der Neue an der Schule, als
dessen Mentorin Raine gewählt wurde. Zum ersten mal seit Jahren, hat die junge
Zauberin wieder das Bedürfnis jemandem zu vertrauen, aber es scheint als wäre
sie nicht die einzige, mit einem gefährlichen Geheimnis.
Die Autorin:
Brigitte Melzer ist in der Welt der Literatur, sicherlich kein Neuling.
Sie verfasste bereits mehrere erfolgreiche Fantasy-Romane und kann eine
weitläufige Fangemeinde in Deutschland verzeichnen. Weitere Werke von ihr wären: "Seelenglanz" oder "Rebellion der Engel" *Zu ihrer Homepage*
Meine Meinung:
Ich persönlich mochte „Die Fluchweberin“. Die Idee, verbotener Magie in einer an sich
sonst normalen Gesellschaft, ist zwar nichts neues, wurde aber gut umgesetzt.
Mich haben die Umstände etwas an die alten Hexenverfolgungen erinnert. Das gibt
dieser Geschichte doch auch etwas realistisches, denn schließlich ist so etwas
ähnliches im Laufe der Geschichte schon oft passiert. Die Menschen haben Angst
vor etwas, dass sie nicht begreifen und verteufeln alles fremde gleich als
böse. Man merkt auf jeder Seite, dass Raine ihr Leben schwer mitgespielt hat.
Sie vertraut niemandem mehr und lebt nur noch
hinter einer Fassade, die alle Welt davon überzeugen soll, wie normal
und uninteressant sie doch ist. Am Anfang fand ich dies oft etwas nervtötend.
Ich habe auf jeder Seite darauf gewartet, dass sie Skyler endlich etwas über
ihre Gabe erzählt und fand es sehr anstrengend, dass sie es nicht getan hat.
Deshalb war das Ende auch ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Ich hätte niemals
mit so einer Wendung gerechnet und wäre ich an Raines Stelle, dann wäre ich
wohl schneller gestorben, als man „ups“ sagen kann. Ich fand das Mädchen an
sich sehr nachvollziehbar gezeichnet und fand viele ihrer Handlungen, egal wie
leichtsinnig sie auch wahren, absolut verständlich. (Ich hätte dieser
Primadonna von Kim, auch einen Fluch an den Hals gehetzt, aber keinen so
harmlosen...) Wo ich schon bei Kim bin: Sie ist eigentlich die typische High School-Zicke- aber irgendwie auch wieder nicht. Durch die
seltsame Verbindung zwischen Raine und ihr, erfährt man einige recht
interessante Dinge über ihre Vergangenheit und bekommt so einen genaueren
Eindruck, mit wem man es eigentlich zu tun hat. So etwas finde ich in Büchern
immer sehr positiv zu bewerten. Die Welt ist schließlich nicht nur schwarz und
weiß. Leider denken die Charaktere in „die Fluchweberin“ oft nur in genau
diesen Farben. Die anderen sind alle schlecht und nur wir sind gut. Dazwischen
ist nicht viel Platz für Toleranz. Ich fand diese engstirnigen Aussagen und
Streitereien oft sehr anstrengend, aber auch hier haben die Charaktere meistens
ihre Gründe, die sich auch nicht so einfach wegdenken lassen. Ich fand die
Handlung an sich ganz schön. Ich hätte nichts gegen etwas mehr Spannung
einzuwenden gehabt, aber das Buch ist angenehm zu lesen und ich mochte es. Die
Charaktere sind sehr facettenreich, die Schule interessant gestaltet und die
Geschichte gelungen. Das alles gepaart mit dem geübten und erfahrenen
Schreibstil Brigitte Melzers, bildet ein recht gutes Jugendbuch und bekommt von
mir 4 von 5 Leaves. Wer Geschichten über Magie und Liebe liest sollte dem Buch
eine Chance geben.
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