Julia
für Immer
"Sie
kämpft für das Licht, er für die dunkle Macht
ringen
um den Funken, der die Liebe entfacht."
Stacey
Jay
Verlag:
Egmont INK
Preis:
17.99 Euro
Seiten:
ca. 344
gebunden
ISBN:
978-3-863960216
Klappentext:
Die tragischste Liebesgeschichte, die jemals erzählt wurde.
Romeo und Julia sind nicht im Name der Liebe gestorben. Nein. Romeo hat
Julia ermordet, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Doch auch Julia ist in
Wahrheit nicht tot. Seit 700 Jahren sind beider in einer Mission unterwegs:
Romeo verhindert, dass Paare sich finden, Julia dagegen spürt jene Menschen
auf, die für eine ewige Liebe bestimmt sind. Als sie glaubt, ihren eigenen
wahren Seelenverwandten gefunden zu haben, passiert es: Zum ersten Mal trifft
sie auf Romeo selbst, der zum Feind wurde und nun alles daransetzt, ihr Glück
zu zerstören...
Cover:
Das Cover ist einfach wunderschön, mehr kann ich dazu eigentlich nicht
sagen. Die Farben harmonieren wunderbar miteinander und das Mädchen hat ein
sehr hübsches Gesicht. Sie erinnert mich irgendwie sogar an Julia, auch wenn
diese in der Geschichte selbst kein wirkliches Gesicht hat und im echten Leben
Italienerin war. Ich finde einfach sie trifft Julias Charakter und ihre
Persönlichkeit. Nimmt man den Schutzumschlag ab, ist das Buch so schön wie alle
INK-Bücher. Es ist dunkelrot marmoriert, mit Mustern, die an alte römische
Säulen erinnern, und mit helleren Schlieren und geschwungenen Herzen. Rot wie
die Liebe. Eine bessere Farbe hätten sie nicht wählen können. Das englische Cover gefällt mir zwar nicht so gut, das Mädchen sieht aber italienischer aus und ähnelt Julia mehr.
Die Geschichte:
Wahre Seelenverwandte fallen nicht einfach vom Himmel. Sehr selten
treffen wirklich zwei Menschen aufeinander, die für einander geschaffen sind
und nur weil sie wie für einander gemacht sind, muss ihre Liebe auch noch lange
nicht für ewig sein. Sie brauchen Hilfe um zu einander zu finden, einen Anstoß
um ihre wahren Gefühle zu erkennen. Diesen „Stubs“ bekommen sie durch die
Botschafter des Lichts, Wesen, die nur auf die Erde kommen um die Liebenden zu
unterstützen. Leider gibt es auch eine Gegenseite: Die Söldner. Unsterbliche,
die die Körper von Leichen besetzen, voller Hass sind und Liebe verabscheuen.
Sie lieben es zu töten und wurden zu dem was sie sind, in dem sie ihren eigenen
Seelenverwandten geopfert und ermordet haben. Sie überzeugen einen der
Liebenden das Gleiche zu tun und zu einem der Ihren zu werden. Scheitern die
Boten des Lichts endet es immer gleich: Der eine stirbt, der andere wird
unsterblich und zerstört von da an die Liebe, wo er nur kann. Romeo und Julia waren auch Seelenverwandte,
aber Romeo wählte den falschen Weg und brachte seine Geliebte um. Die
Geschichte die er Shakespeare später erzählte und vor allem ihr Ende, war
Großteils gelogen und diente nur dem Zweck Julia zu erniedrigen. Denn auch
Julia fand einen Weg zu überleben. Sie wurde zu einem Botschafter des Lichts
und ruht nun immer im unendlichen Nichts
des Jenseits, bis sie zurück auf die Erde gezogen wird und sich kurzzeitig den
Körper eines anderen Menschen leiht. Sie erfüllt ihre Aufgabe oder versagt und
kehrt dann in Nichts zurück. Sie hat kein eigenes Leben, keinen eigenen Körper.
Das alles hat ihr Romeo genommen, als sie gerade einmal Vierzehn war. Diesmal
verläuft alles jedoch anders als sonst. Wieder findet sich Julia in einem
fremden Körper wieder. Im Körper des
Mädchen Ariels, entstellt durch eine Narbe im Gesicht, unfair behandelt von
ihrer Mutter und gerade Opfer einer Wette geworden. Erstmal genug Arbeit für
Julia. Sie wacht im Frack eines Autos auf. Ariel hatte ihrem Date vor Wut ins
Lenkrad gegriffen, als sie erkannte, dass er sie nur benutzt hat. Erst glaubt
sie Dylan ist tot, aber dann kommt er doch zu sich. Nein, jemand kommt zu sich.
Romeo. Julia ist vollkommen überrumpelt. Seid Jahrhunderten versucht ihr
ehemaliger Geliebter sie bei jeder Gelegenheit umzubringen, aber sie hatte
jedes mal mindestens einen Tag Zeit. Jedes mal bis heute. Sie schafft es zu
entkommen und trifft dabei auf Ben. Der Junge mit dem wundervollen Lächeln, der
in ihr Gefühle weckt, die Sie seid ihrer Zeit in Verona nicht mehr gespürt
hatte. Aber sie hat kein Recht zu lieben. Sie hat nicht einmal ein Recht zu
leben. Dieses Leben gehört Ariel. Außerdem ist Ben schon jemand anderem
versprochen und es ist ihre Aufgabe sie zusammen zu bringen. Dieses mal ist
wirklich alles anders. Seltsame Gestalten aus ihrer Vergangenheit holen sie ein
außerdem die Liebe, eine zweite Chance, oder der ewige Tod und über all dem
hängt Romeo, wie ein dunkler Schatten. Ist das ihr letzter Ausflug auf die
Erde?
Die Autorin:
Stacey Jay ist ein echtes Multitalent. Neben dem Schreiben, händelt sie
nicht nur ihr Familienleben, mit ihren beiden Söhnen Riley und Logan und ihrem
Mann Mike, sondern arbeitete früher auch als Schauspielerin und Tänzerin.
Außerdem gab sie Jogakurse und jobbte als Barkeeperin. Ihre wahre Bestimmung
hat sie aber erst im Schreiben gefunden. Vor „Julia für immer“ schrieb sie
bereits an Büchern wie: "Feengift"
Meine Meinung:
Von vornherein: Ich habe in einer anderen Rezension gelesen, dass
jemand enttäuscht war, keine Liebesgeschichte zwischen Romeo und Julia zu lesen
zugekommen und ich muss sagen, wer so etwas erwartet, wird wohl enttäuscht
werden. Ich kann aber nicht ganz nachvollziehen, warum man so etwas erwarten
sollte, denn der Klappentext macht doch von Anfang an klar, dass die beiden
hier Feinde sind. Romeo ist ganz sicher nicht der selbe Junge, wie der den
Shakespeare beschrieben hat. Er hat wirklich nichts edles an sich. Eigentlich
ist er nicht einmal sympathisch. Er ist absolut kaputt und am Ende, liebt den
Tod, lebt in Leichen und würde seiner ehemaligen Geliebten ohne mit der Wimper
zu zucken den Hals umdrehen. Zumindest sieht es oberflächlich so aus. Es ist
doch viel komplizierter. Er hat auch Angst vor dem was er geworden ist und
Angst vor dem Ende, das ihn erwartet. Egoistische Wünsche, die ihn zwar nicht
besser, aber irgendwie doch nachvollziehbarer machen. Julia ist das genaue
Gegenteil zu ihm. Sie existiert nur um Gutes zu tun. Versucht die
Seelenverwandten zu retten, obwohl sie genau weiß, dass sie niemals selbst
glücklich sein wird. Sie hat überhaupt keinen Nutzen an ihrer Situation und
ihre Aufenthalte im Jenseits sind die reinste Qual. Trotzdem würde sie nie zu
den Söldnern wechseln, obwohl sie die Möglichkeit hätte. Ich weiß ehrlich
gesagt nicht, ob ich auch so gut wäre. Etwas unrealistisch? Vielleicht, aber
auf jeden Fall wunderschön. Ben ist der Erste, der sie an ihrer Situation
zweifeln lässt. Der Erste, der ihr einen Grund gibt die Regeln zu brechen,
obwohl er nicht für sie bestimmt ist. Es ist ihre Aufgabe ihn und seine
Seelenverwandte zusammen zubringen, sonst wird er sterben, oder das Mädchen.
Die gesamte Geschichte zu beschreiben ist sehr kompliziert und eigentlich doch
ganz einfach. Sie ist romantisch. Unglaublich und zum dahinschmelzen romantisch
und doch nicht die Spur kitschig, weil die harte Realität, mit der Julia
ständig zu kämpfen hat, immer präsent ist. Egal ob in Form Romeos, der sie am
liebsten an seiner Seite und wenn er das schon nicht haben kann: tot, sehen
will, in Form der Auren ihrer Schüzlinge, die ihr immer zeigen, das sie
zusammen gehören und wenn alles nichts nützt: Ein Blick in den Spiegel. Ariels
Körper, nicht ihrer. Ariels Leben, nicht ihres. Der Schreibstil in diesem Buch
ist nur ein weiterer Pluspunkt: Schöne Formulierungen, flüssig zu lesen und
wandelbar. Das erste Kapitel spielt noch in Verona und ich finde Shakespeares
Art zu Schreiben wurde in diesem Kapitel gut adaptiert. (Keine Angst, auch nur
im ersten Kapitel. Später ist der Schreibstil so modern, wie es die Zeit
zulässt). Das Ende war zwar nicht ganz mein Fall, macht aber neugierig auf den nächsten Band: "Romeo für Immer"
Ich glaube nach dieser Rezension wird es niemanden mehr wundern, dass
ich 5 von 5 Leaves vergebe. Ein wirklich FANTASTISCHES Buch. Ihr müsst es
lesen, unbedingt.
Der Trailer zum Buch. (leider Italienisch)
Die Fortsetzung erscheint vorraussichtlich im Oktober 2012:
Ein gigantisches Dankeschön an Egmont INK für dieses fantastische
Leseexemplar. Es hätte mir leidgetan es nicht zu lesen.
- 08:44:00
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