Der kleine Fuchs und der Pilot

16:49:00



 
 

"Ich war der erste fliegende Fuchs.
„Schau mal, Fuchs, wie schön die Erde von hier oben aussieht.“ Die Aussicht war beeindruckend, das musste ich zugeben. „Warum wollt ihr Menschen fliegen? Die Natur hat euch doch keine Flügel gegeben?“, wollte ich wissen. „Um uns einen Traum zu erfüllen“, antwortete Antoine. „Aha“, sagte ich.

Eine bezaubernde Geschichte über das fliegen und die Freundschaft."

Luca Tortolini, Anna Forlati

Verlag: Knesebeck
Seitenanzahl: 40
21.0 x 30.0cm
Hardcover
Preis: 15 Euro

ISBN: 978-3-95728-059-6 




Ein kleiner Fuchs wird verletzt als ein Flugzeug im Wald abstürzt. Der Pilot pflegt ihn wieder gesund, während er nach und nach sein Flugzeug repariert, dann fliegen sie gemeinsam weiter. Der Pilot zeigt dem Fuchs seine Welt von oben und zwischen den beiden entsteht eine innige Freundschaft. Alles könnte so schön sein, wäre der Pilot kein Militärflieger und befänden sie sich nicht gerade mitten im zweiten Weltkrieg. Eines Tages fliegt der Pilot davon und kommt nicht mehr zurück. Zurück bleibt der kleine Fuchs, der nicht weiß was passiert ist. 


Als ich das Buch gekauft hatte, wurde ich von der Verkäuferin darauf aufmerksam gemacht, dass sie gerade auch „Den kleinen Prinzen“ im Angebot hatten. Ich hatte erst den Zusammenhang nicht verstanden und mir dann gedacht, die Geschichten wären einander vielleicht ähnlich. Erst zuhause fiel mir der Name des Piloten auf: Antoine“. „Der kleine Fuchs und der Pilot“ erzählt die Geschichte Antoine de Saint-Exupéry, des Autoren des kleinen Prinzen, aus der Sicht eines Fuchses, auch wenn sich dies für mich nicht aus dem Klappentext entnehmen ließ.


Die Bilder und Illustrationen sind wunderschön und haben etwas magisches. Sie sind voller Details und machen das Buch visuell zu einem echten Highlight für mich. Was die Geschichte und den Text betrifft bin ich etwas unschlüssig. Bis zum Ende ist das Buch unheimlich schön geschrieben, jedoch endet es dann sehr abrupt und ohne wirkliche Auflösung. Die Wahrnehmung des Fuchses spiegelt dabei einerseits die Schrecken des Krieges und die Lebensrealität von so vielen Familien verschollener Soldaten wieder, andererseits wirken der Text und auch die dazugehörigen Bilder sehr kryptisch. Ich stelle es mir sehr schwer vor mit Kindern in einen richtigen Dialog über das Thema zu kommen. Einerseits ist die Thematik so unheimlich düster, aber auch wichtig, andererseits bietet das Buch wenig konkretes Material, um einen Dialog einzugehen. Es bleiben sehr viele Fragen offen, auf die ich auch als Erwachsener keine Antworten wüsste. Auch das ist natürlich wieder ein lehrreicher Aspekt, jedoch finde ich hierbei problematisch, dass der Klappentext auf diesen ernsten Charakter des Buches keinen Hinweis gibt. Auf der Verlagsseite des Buches ist dies wesentlich besser gelöst.




Alles in allem haben mir die Illustrationen des Buches sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr poetisch und gibt viel Raum für Gespräche. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sterne. Einen Sternabzug gibt es für mich für den uneindeutigen Klappentext. Ich finde gerade bei einem so düsteren Thema und Ende wäre es wichtig dies auch so zu deklarieren. „Eine bezaubernde Geschichte über das fliegen und die Freundschaft“, trifft es für mich da nicht ganz.


Liebe Grüße,

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1 Kommentare

  1. Vielen Dank, für diese liebevoll geschriebene Buchvorstellung. Ich tue mich oft schwer mit Geschichten, die über eine Art "Magie" versuchen etwas über das Leben zu vermitteln. Tatsächlich ist es schön, wenn Menschen ans Nachdenken kommen und ihr Leben bewusster gestalten. Ich und ich glaube, das auch dieses Buch dazu anregen kann. Lieben Gruß, Sandra aus dem Sommerzimmer

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