Das Schicksal ist ein mieser Verräter

20:57:00

Das Schicksal ist ein mieser Verräter



Verlag: Hanser
Preis: 16.90 Euro
Seiten: ca. 284
gebunden
ISBN: 978-3-446240094



















Klappentext:  
„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod. (Quelle: Amazon)

Cover:

Ich bin ein großer Fan des Covers. Die Farben harmonieren toll miteinander und die ganze Gestaltung hat etwas, dass mir wirklich gefällt. Die Skyline im Hintergrund und der sternenklare Nachthimmel wirken sehr hoffnungsvoll. Das selbe gilt für die Pusteblumen, die sich auf dem Cover und dem ersten Blatt befinden. Besonders schön finde ich den roten Buchrücken. Alles in allem ein absolut gelungenes Cover. Die englische Ausgabe spricht mir dagegen gar nicht zu.

Die Geschichte:
Hazel ist sechzehn, aber trotzdem schon am Ende ihres Lebens. Seid Jahren kämpft sie gegen den Krebs, aber ihr Körper und vor allem ihre Lunge sind durch die Metastasen schon so sehr geschwächt, dass sie den Kampf gegen die Krankheit nicht mehr gewinnen wird. Ohne ihre Sauerstoffflasche und einen Schlauch in der Nase könnte sie nicht einmal mehr alleine atmen. Vollkommen fertig mit der Welt verschanzt sie sich bei sich zu Hause, verbringt die Zeit die ihr noch bleibt im Bett und ließt immer und immer wieder das selbe Buch. Irgendwann haben ihre Eltern genug davon und zwingen sie dazu an einer Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder teilzunehmen. Die Treffen sind trostlos und deprimierend, aber ausgerechnet hier an diesem hoffnungslosen Ort trifft sie auf Augustus Waters. Der Junge hat sein Bein bereits an den Krebs verloren, seine Lebensfreude verteidigt er jedoch mit allen Mitteln. Die beiden verlieben sich, werden einander der größte Halt. Gus würde alles für sie tun und erfüllt ihr ihren größten Wunsch: Eine Reise nach Amsterdam zu dem Autor ihres Lieblingsbuch, aber dieser Ausflug verläuft anders als geplant...

Der Autor:
John Green wuchs in Florida auf, studierte dann Religionswissenschaften in Alabama um später Pastor zu werden. Diese Ausbildung brach er dann aber ab und widmete sich von da an dem Schreiben von Rezensionen für ein Büchermagazin. Sein erstes Buch „Eine wie Alaska“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Außerdem führt er einen Videoblog.


Meine Meinung:

Wow. Viel mehr müsste ich glaube ich gar nicht sagen. Ich tue es trotzdem, weil es einfach so viel zu sagen gibt. Dieses Buch ist unglaublich. Emotional, bewegend, Tränen in die Augen treibend, teilweise vor Trauer, dann wieder vor Lachen. Dieses Buch ist voller unfassbar starker, besonderer und komplizierter Charaktere. Eigentlich gibt es niemanden den ich als flach oder leicht zu durchschauen bezeichnen würde. Irgendwie haben alle ihre ganz eigenen Probleme. Probleme die so anders sind, als alles das ich jemals kennen lernen musste. Ich hab mir so oft gedacht: „Verdammt, geht es mir und meiner Familie gut!“ Man wird ständig daran erinnern wie schlimm es einen auch hätte treffen können. 

Hazel war erst 11 als sie krank würde. Erst war nur die Schilddrüse befallen, inzwischen auch die gesamte Lunge. Ein Medikament hat den Wachstum der Metastasen zwar fürs erste gestoppt, aber die Krankheit ist trotzdem unheilbar. Sie braucht zusätzlichen Sauerstoff aus einer Flasche um zu atmen, hat ständig Schmerzen und kaum noch Lust auf irgendetwas. Sie hat so gut wie keine Freunde mehr, wurde bereits mit dreizehn aus der Schule genommen und wäre schon damals beinahe gestorben. Sie will kein Mitleid und vergöttert das Buch „Ein herrschaftliches Leiden“. Daran geht es auch um ein krebskrankes Mädchen und deren Tod. Sie hat das Gefühl als würde der Autor ganz genau verstehen, was es bedeutet zu sterben. Zumindest versteht er wie es sich für sie anfühlt. Leider endet das Buch ganz abrupt, wahrscheinlich weil die Protagonistin stirbt. Leider erfährt man aber auch nie, was aus den übrigen Charakteren geworden ist. Sie würde zu gerne mit dem Autor darüber sprechen, aber dafür fehlt ihr leider das Geld. 

Hier kommt Gus ins Spiel. Der Junge hat den Krebs beinahe besiegt, musste aber mit einem seiner Beine dafür bezahlen. Er geht mit seiner Krankheit und dem Handicap offen um, lässt sich nicht unterkriegen und ist noch voller Hoffnungen. Er fängt Hazel auf, kümmert sich um sie und unterhält sich mit ihr über die alltäglichsten Dinge. Musik, Literatur, Computerspiele und ähnliches. Er gibt ihr damit genau das, was sie am dringendsten braucht: Halt und Normalität. Man merkt auf jeder Seite wie sehr sich die beiden lieben. Ich fand sie sehr symphatisch und natürlich. Ihre Dialoge sind nicht gerade gewöhnlich. Sie unterhalten sich auf einem sehr hohen Niveau und oft auch auf philosophischer Ebene. 

Generell ist der Schreibstil des Buches sehr gehoben und schön zu lesen. Die Eltern der beiden müssen damit fertig werden, ihre Kinder jeden Moment verlieren zu können. Vor allem Hazels Mutter lebt nur noch für ihre Tochter. Sie kämpfen alle ihren ganz eigenen Kampf und hier bei bleiben auch ganz normale Teenager Streitereien nicht aus. Über den Autor von Hazels Lieblingsbuch will ich gar nicht zu viel verraten. Nur so viel: Er hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ein ebenfalls sehr starker Charakter ist Isaac. Er leidet ebenfalls an einer unglaublich widerlichen Art des Krebses. Seine Augen sind davon betroffen. Eines hat er bereits verloren und das andere wird ihm wohl noch folgen. Einfach unfassbar. Allein die Vorstellung. Ich kann es gar nicht anders beschreiben. Er ist einerseits voller Hoffnung und dann wieder vollkommen am Boden zerstört. Die Menschen in diesem Buch sind keine Helden. Sie leiden und trauern und das hässlich und ungeschönt. Das hier ist das echte Leben. Hier gibt es keine starken und furchtlosen Charaktere, die bis zum Ende kämpfen ohne sich jemals zu beschweren. Ich beneide den Autor für dieses Buch. Ganz ehrlich. Er hat das Leben einfach in einem Marmeladenglas konserviert und das in all seinen Facetten. Ich kann nicht anders als hier für 5 von 5 Punkte zu vergeben.



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1 Kommentare

  1. Das Buch muss ich auch unbedingt noch lesen! und erstmal kaufen ;D
    Wow, wusste gar net, dass es nen Trailer dazu gibt, der is ja wahnsinnig schön!

    lg. Tine =)
    www.buchstabengefluester.blogspot.de

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