Die Seelenwächterin- Im Zeichen der Krähe 1
22:07:00
Die
Seelenwächterin
Im
Zeichen der Krähe 1
Jeri
Smith Ready
Verlag:
Mira Taschenbuch
Preis:
8.99 Euro
ISBN:
978-3-89941-975-7
Klappentext:
Es ist die dunkelste aller seherischen Gaben, die Rhia besitzt: Ihr
Totemtier, die Krähe, schenkt ihr das Wissen über den nahenden Tod. Rhia weiß:
Es macht sie mächtig und verletzbar zugleich. Sie muss fort von ihrem
Heimatdorf, nach Kalindos, wo die Krähenfrau Coranna sie in die Geheimnisse des
Totenvogels einweihen wird.
Schon auf dem Weg dorthin begegnet ihr der geheimnisvolle Wolfsmann
Marek, der sie in einer sternenklaren Nacht zur Liebe verführt. Wenig später im
neuen Dorf angekommen, muss Rhia ein großes Opfer bringen. Coranna verlangt,
dass Rhia stirbt und sich wiederbeleben lässt. Nur dann kann sie Weisheit
erlangen und ihrem Volk im Krieg mit den Abtrünnigen beistehen.
Das Cover:
Ich mag das Cover nicht besonders. Die Farben sind ganz schön, aber so
ziemlich alles an dem Mädchen stört mich: Ihr Blick, ihre Kleidung, sogar ihre
Haarfarbe, denn Rhia ist eigentlich brünett. Die Krähe wäre auch schöner, wenn
man eine echte Krähe abgebildet hätte. Ansonsten finde ich die Idee, die Krähe
um das Mädchen herum wabernd darzustellen, ganz passend. Wenn ich das englische Cover mit dem deutschen vergleiche, fällt es mir nicht schwer zu sagen, welches ich gelungener finde. Das original Cover gewinnt mit viel Vorsprung.
Die Geschichte:
Seit ihrer Kindheit weiß Rhia, dass sie anders ist. Damals hat sie eine
seltsame Kindheit fast das Leben gekostet, aber Krähe, der Geist der die Toten
ins Jenseits begleitet, hat sie verschont.
Seit dieser Zeit hört das Mädchen immer wenn sie jemandem
gegenübersteht, der dem Tod nah ist, Flügelrauschen und dieses Rauschen verrät
ihr, ob die Person leben oder sterben wird und falls sie ihn lebend sieht, dann
meistens auch die Art auf die er einmal sterben wird.
Jahre lang kämpft sie gegen die Gabe an, denn die Gabe der Krähe ist
nicht nur äußerst selten, sondern auch gefürchtet. Wer will schon sein ganzes
Leben lang, mit dem Tod leben?
Jeder weiß das Krähe sie gewählt hat, aber trotzdem sträubt sich alles
in ihr dagegen.
Erst als ihre Mutter stirbt und sie ihr nicht helfen kann, realisiert
sie, dass es Zeit wird sein Schicksal anzunehmen. Sie macht sich auf zu ihrer
Weihung und wie sie erwartet hatte, begegnet sie Krähe und wird endgültig in
ihrer Vermutung bestätigt. Nach den drei Tagen wird sie von einem Fremden
abgeholt. Mareks Totemtier ist Wolf, aber er hat einen Fehler gemacht und kann
seine Fähigkeit der Tarnung nicht kontrolliert. Deshalb ist er Nachts immer
unsichtbar und so lernt Rhia ihn auch kennen. Trotzdem kommen sie sich näher
und verbringen die Nacht zusammen.
Er bringt sie nach Kalindos, denn ihre Fähigkeit ist so selten, dass
sie nur dort in die Lehre gehen kann. Bei Coranna fühlt sie sich eigentlich
ganz wohl, aber sie merkt schnell, dass sie ihr etwas verheimlicht und alle
anderen im Dorf scheinen die Wahrheit zu kennen.
Als sie es schließlich erfährt, würde sie am liebsten fliehen. Eine
Krähe darf keine Angst vor dem Tod haben, sonst könnte sie die Sterbenden
niemals beruhigen, aber dafür muss sie erst selber sterben. Sie soll in den
Bergen erfrieren und dann wieder ins Leben geholt werden, aber es gibt keine
Garantie, dass es gelingen wird. Sie könnte auch für immer aus dem Leben
gleiten.
Aber sie hat keine andere Wahl. Die Nachfahren, Menschen die an keine
Magie mehr glauben und keine eigenen Totemtiere besitzen, planen einen Krieg
gegen Rhias Volk.
Das Mädchen weiß, dass es viele Tote geben wird und man wird sie dann
brauchen.
Die Autorin:
Jeri Smith-Ready ist verheiratet und lebt zusammen mit ihren Haustieren
in Maryland. Im Zeichen der Krähe war nicht ihr erstes Buch. Die Reihe "Vampire Souls", erschienen bei Bastei, Lübbe stammt ebenfalls aus ihrer Feder. *Zu ihrer Homepage*
Meine Meinung:
„Die Seelenwächterin“ ist an sich ein guter Auftakt einer Reihe. Die
Idee mit den Totemtieren ist vielleicht nichts neues, aber dafür recht selten
und wurde relativ gut umgesetzt. Rhia ist ein sehr interessanter und
glaubwürdiger Charakter. Es fällt leicht sich in sie hinein zu versetzen und
man leidet wirklich mit ihr. Alanka fand ich ebenfalls sehr sympathisch. Sie
hat die Stimmung etwas aufgelockert und es war schön über sie zu lesen. Rhias ersten Freund Arcas, kann ich nicht
wirklich einordnen. Einerseits fand ich ihn anfangs eigentlich ganz nett,
später änderte sich das aber. Ich fand diesen Wechsel sehr unnötig. Rhia verurteilt
ihn wegen etwas, dass sie selbst Jahre lang getan hat und dazu hatte sie meiner
Meinung nach kein Recht. Wodurch wir geradewegs zu Marek kommen. Er ist
ebenfalls ein sehr starker Charakter und hat eine schwere Zeit hinter sich,
trotzdem war mir die Beziehung von Anfang an zuwider. Man muss sich das mal
vorstellen: Gerade hat Rhia ihren Freund verlassen, war für drei Tage ohne
jegliche Nahrung in der Wildnis, ist schwach und übermüdet, trifft auf einen
fremden Mann, den sie nicht einmal sehen kann und dann schläft sie auch noch
spontan mit ihm? Autsch. Ich konnte mich
damit wirklich nicht abfinden. Das war zu einfach, zu überstürzt und absolut
unrealistisch.
An vielen Stellen ist das Buch noch dazu sehr zäh zu lesen. Es passiert
vor allem in den ersten Kapiteln und immer mal wieder zwischen durch nicht viel
und man fängt an sich zu langweilen. Auch bei der finalen Schlacht will einfach
keine Spannung aufkommen. Rhia ist immer sehr passiv. Selber kämpfen kann sie
nicht, dazu befähigt sie ihre Gabe nicht. Sie ist einfach in der Nähe und kümmert
sich um die Toten. Sonst ist das Ende eigentlich recht gut. Man kann davon
ausgehen, dass sich im zweiten Band vieles ändern wird. Der Schreibstil ist
ganz schön, aber nicht sehr ausgefallen. Die ganze Geschichte liest sich
einfach und klar und macht Spaß zu lesen. Alls in allem ist „Im Zeichen der
Krähe 1- Die Seelenwächterin“ sicherlich kein schlechtes Buch, hat aber noch
viel Platz nach oben. Deshalb gebe ich 3 von 5 Leaves
Die Fortsetzung erscheint im August 2012:
Ein großes Dankeschön an Mira Taschenbuch für die
Bereitstellung dieses Leseexemplars.
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