Schattenblüte- Die Verborgenen
16:43:00
Schattenblüte
Die
Verborgenen
Nora
Melling
Verlag:
Rowohlt
Preis: 14.95 Euro
ISBN: 978-3862520008
Klappentext:
Eine Liebe stärker als der Tod
Seit dem Tod ihres Bruders ist für
Luisa nichts mehr, wie es war. Sie beschlißet zu sterben. Aber kurzz
vor dem letzten Schritt hält sie jemand auf. Thursen nennt sich der
Junge mit den geheimnisvollen Schattenaugen. Mit einer Gruppe
Jugendlicher lebt er im Wald, und er spürt Luisas Schmerz. Die
„Verborgenen“ können ihre Gestalt ändern: Sie sind Werwölfe.
Mit jeder Verwandlung wird Thursen mehr zum Tier- und die
Erinnerungen an sein vorheriges Leben verblassen. Bald wird er ganz
Wolf sein. Dann hat Luisa auch ihn verloren. Für ihre große Liebe
würde sie alles tun. Doch reicht das, um Thursen zu retten?
Cover:
Ich finde das Cover ganz schön. Die
dunklen Farben passen zur Geschichte und die schwarzen Blüten
perfekt zum Titel. Ein schönes Detail sind auch, die hervorgehobenen
Regentropfen auf den Blättern. Sie könnten genauso gut Tränen
sein. Das Mädchen hätte man meiner Meinung nach auch weglassen
können. Die Blumen sprechen für sich.
Darum
geht es:
Luisa ist mit dem Leben fertig. Seit
ihr kleiner Bruder Fabian nach einem harten Kampf dem Krebs erlag,
geht ihr Leben nach und nach zu Bruch. Kurz nach seiner Beisetzung
beschließen ihre Eltern das Haus und sogar die Stadt zu verlassen.
Zu viel erinnert hier an den schmerzhaften Verlust ihres Kindes. Sie
verbannen sämtliche Erinnerungen an den Jungen aus ihrem Leben und
ziehen in eine Wohnung nach Berlin. Auch wenn sie sich einreden, es
wäre so das Beste für alle, nehmen sie Luisa damit die Möglichkeit
ihrem Bruder nah zu sein und mit der Vergangenheit ab zu schließen.
Das
Mädchen ist mit der Situation überfordert, geht kaum noch zur
Schule, spricht mit niemandem aus ihrer Klasse. Überall lauern Dinge
die die alten Wunden wieder auf reißen. Direkt unter ihrer Wohnung
zum Beispiel, lebt eine junge Mutter mit ihren zwei kleinen Töchtern,
die eine noch ein Baby, die andere, Lotti, so alt wie Fabian. Für
Luisa nur einer von vielen Gründen, so selten wie möglich zu Hause
zu sein. Viele ihrer Streifzüge führen sie immer wieder in einen
kleinen Wald, zu einem hohen Turm. Dabei wird sie oft von einem
seltsamen großen Hund begleitet. So auch zu Beginn des Buches. Als
sie auf die Zinnen des verfallenen Gebäudes steigt, hat sie fest vor
zu springen. Heute ist ihr Geburtstag, der erste ohne ihren kleinen
Bruder und sie ist zu schwach um weiter zu machen. Aber so weit kommt
es nicht. Jemand hält sie auf. Luisa kennt den Jungen nicht, aber
irgendetwas an ihm zwingt sie ihm ein schwerwiegendes Versprechen zu
geben: Sie soll leben. Dann verschwindet Thursen und das Mädchen
bleibt alleine zurück, ohne einen Ausweg, ohne Lösung, nur der alte
Schmerz ist noch da. Als sie in der Stadt einen Jungen sieht der
Thursen ähnelt und auch noch einen der großen schwarzen Hund mit
sich führt, folgt sie ihm und wird direkt zu einem Lager im Wald
geführt. Hier lebt eine Gruppe seltsamer Jugendliche zusammen mit
einem Rudel Wölfe. Ja Wölfe, Mitten in Berlin. Sie wirken alle sehr
farblos und als hätten sie schlimme Dinge erlebt, genau wie Luisa.
Sie und Thursen verlieben sich in einander. Er gibt ihr einen Ort an
dem sie ausgiebig trauern kann und hört ihr zu. Alles könnte besser
werden, aber nach einiger Zeit wird klar, das die Wölfe und die
Fremden mehr gemeinsam haben, als es den Anschein hat. Sie sind eins.
Jeder von ihnen hat eine Entscheidung getroffen und beschlossen zu
vergessen. In Gestalt der Wölfe sind die Instinkte alles was zählt
und nach jeder Verwandlung verblasst ihre menschliche Seite ein
Stückchen mehr. Sie verlieren ihre Namen, ihre Erinnerungen und
damit auch die Trauer und den Schmerz. Aber das alles hat seinen
Preis, denn irgendwann werden sie vergessen haben, dass sie überhaupt
einmal Menschen waren und für immer Wolf bleiben. Luisa kann sich
mit dem Gedanken wieder einen wichtigen Menschen zu verlieren und
nichts dagegen tun zu können, nicht abfinden. Auch wenn das Mädchen
versucht die Tatsache zu verdrängen, kann sie doch nicht vergessen,
dass die Wölfe wilde Tiere sind. Sie jagen, folgen ihren Instinkten
und bringen sich ständig in Gefahr. Verzweifelt sucht sie nach
Hinweisen zu Thursens Herkunft, in der Hoffnung Erinnerungen würden
das Vergessen verlangsamen. Als ihr eine alte Sage in die Hände
fällt wir ihr klar: Es gibt eine Möglichkeit die Verwandlung
rückgängig zu machen, aber der Preis ist unglaublich hoch und Luisa
weiß nicht wie sie sich entscheiden soll. Entweder sie gibt ihren
Freund auf, quält ihn indem sie die Verwandlung stoppt oder wird
selbst zum Wolf, auch wenn Thursen sich gegen diese Idee sträubt.
Wie wird sie sich entscheiden?
Zur
Autorin:
Nora
Meling wurde 1964 in Hamburg geboren. Heute lebt sie, ebenfalls wie
ihre Protagonistin, zusammen mit ihrem Mann Sven und ihren Kindern
Jule, Simon, Lena und Sophie, in Berlin und hat ihr Hobby zum Beruf
gemacht.
Meine
Meinung:
Ich persönlich bin ein Fan der
Reihe. Nora Melling schreibt in einem sehr charakteristischen
Schreibstil, der sich flüssig und angenehm liest. Ihre Protagonisten
haben viel durch gemacht und diese Schicksalsschläge haben ihre
Persönlichkeiten weitgehend geformt. Wirklich glückliche und
sorgenfreie Menschen sind in diesem Buch kaum zu findet. Ich finde
Luisas Verhalten sehr nachvollziehbar. Ihr Bruder war ein wichtiger
Teil ihres Lebens und weder sie, noch ihre Eltern sind in der Lage
diesen Verlust zu verarbeiten. Sie fühlt sich vollkommen alleine und
gerade als sie ihrem Leben ein Ende setzen will, taucht Thursen auf
und gibt ihr das Gefühl, das ihr Leben nicht jedem vollkommen egal
ist. Er wird zum wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ist der einzige
Grund, dass sie überhaupt noch atmet und dann wirft man ihr an den
Kopf, dass sie auch ihn verlieren wird. Man fühlt einfach mit ihr
mit. Nora Melling hat Mitten in ihrer Heimat Berlin eine neue Welt
geschaffen und den kleinen Wäldern der Umgebung einen ganz neuen und
geheimnisvollen Charakter verpasst. Ich bin selbst schon mal durch
den Grunewald gelaufen und während des Lesens war ich sofort wieder
dort. An manchen Stellen zieht sich die Geschichte jedoch ein
bisschen, während sie an anderer Stelle viel zu unausformuliert
bleibt. Die Beziehung zwischen Luisa und Thursen wäre zum Beispiel
so ein Punkt. Die zumal doch recht düstere Stimmung wurde manchmal
etwas anstrengend. Das Ende war wirklich spannend und ist gut
gelungen. Leser die sich ungern mit Reihen beschäftigen , könnten
„Schattenblüte- Die Verborgenen“ auch ohne Probleme als
Einzelband lesen, denn die Geschichte findet einen guten Ausklang.
(Ich würde es aber empfehlen dem zweiten Band eine Chance zu geben.
Rezension folgt demnächst) Alles in allem vergebe ich 4 von 5 Leaves
für ein wirklich schönes Buch.
Die Fortsetzung:
„Schattenblüte- Die Wächter“
erscheint Anfang März 2012.
Durch Klick auf das Bild gelangt ihr direkt zu meiner Rezension.
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5 Kommentare
Schöne Rezi! :) Ich habe das Buch auch noch auf meinem Sub liegen.
AntwortenLöschenLg Steffi
Danke. Bin gespannt wie dir das Buch gefällt:)
LöschenOMG..ich war bis eben noch gar kein regelmäßiger Leser bei dir *Schande über mein Haupt* Das hab ich eben sofort nachgeholt. Das Buch oben klingt richtig super!!!!! Ich glaub das pack ich mal schnell auf meine Wunschliste :-)
AntwortenLöschenSchau doch mal bei mir vorbei.
LG, Sharon!
Klar mach ich doch und Jaha schäm dich mal! c(= Ne Scherz, ich wars bei dir schließlich auch noch nicht. Liebe Grüße
LöschenMir gefällt dein Rezi schreib stiel :D
AntwortenLöschenP.S hab band 2 schon gelesen - du hast ja bei mir geschrieben ich soll ihn lesen :D
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