Letztendlich sind wir dem Universum doch egal
19:58:00
Letztendlich sind wir dem Universum doch egal
David
Levithan
Verlag:
FJB
gebunden
Preis:
16.99 Euro
Seitenanzahl:
394
ISBN:
978-3-8414-2219-4
„Jeden
Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich- so viel weiß ich- und
zugleich jemand anders. Das war schon immer so“
Jeden
Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben.
Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben
gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr
darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.
Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?
Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?
Das
Cover ist mal was anderes und passt zur Geschichte besser, als jedes
andere hätte passen können und gefällt mir wirklich gut. All die
verschiedenen Gesichter und jedes einzelne beschreibt A. ein kleines
bisschen mehr. Ich mag die Farbgebung auch sehr. Das Englische Cover ist allerdings auch ein Traum. Es gefällt mir sogar um einiges besser als das Deutsche.
A. ist
eigentlich kein Mensch. Er besitzt kein eigenes Leben, kein eigenes
Zuhause, nicht einmal einen eigenen Körper. Jeden Morgen wacht er im
Leben und im Körper eines anderen auf und muss für einen Tag lang
dessen Leben leben. Trotz all dem ist er selbst jedoch nicht viel
anders als ein normaler Mensch. Er hat eigene Erinnerungen, eigene
Gefühle und Gedanken. Auch wenn es nicht immer leicht ist hat er
sich mit seiner Situation arrangiert, bis er Rihannon begegnet. Als
er sie kennen steckt er im Körper ihres Freundes und er beginnt sich
zu wünschen, genau das zu sein und zwar für immer und nicht nur für
einen Tag. Aber wie kann man eine Beziehung führen, wenn man am
Abend nicht einmal sagen kann, wer und wo man am nächsten Morgen
sein wird?
David
Levithan ist selbst erfolgreicher Verleger und Herausgeber des
Webmagazins „Push“. Er ist selbst homosexuell, weswegen
Homosexualität in vielen seiner Werke eine zentrale Rolle spielt.
Er
wurde 1972 geboren, lebt in New Jersey und unterrichtet an der New
School University Graduate School of Creative Writing in New York.
„Letztendlich
sind wir dem Universum doch egal“ ist eines dieser Bücher, die
eine Zeit lang quasi jeder gelesen zu haben scheint und irgendwie
kann ich gut nachvollziehen wieso. Die Story ist außergewöhnlich
und innovativ und der Protagonist mit keinem anderen vergleichbar.
A. ist
sehr außergewöhnlich, meistens sympathisch, teilweise aber leider
auch sehr aufdringlich und geradezu penetrant. Innerhalb eines Tages
verliebt er sich in Rihannon- okay nachvollziehbar, besonders viel
mehr Zeit bleibt ihm ja auch nicht gerade-, aber wie er sich ihr
gegenüber verhält hat mir wirklich schwer im Magen gelegen. Er
beschießt ihr sein Geheimnis zu verraten, drängt sie quasi ihren
Freund zu verlassen und hat kaum Verständnis dafür, dass das
Mädchen seine Situation als 'schwierig' für eine Beziehung
erachtet. Auch wenn ich immer von „ihm“ rede, ist A. eigentlich
geschlechtslos. Wahrscheinlich hätte ich ihn als weiblich empfunden,
wenn Rihannon ein Junge gewesen wäre, einfach aus Gewohnheit heraus.
Für ihn sind die Begriffe „Mann“ und „Frau“ nichts als
Äußerlichkeiten. Er ist mal das eine und mal das andere, mal homo-,
mal hetero-, und mal transsexuell. Mit dieser Einstellung ist er
unserer Zeit leider immer noch sehr weit voraus, denn wenn man mal
ehrlich ist bestimmt die Tatsache ob man jetzt als Mädchen oder als
Junge geboren worden ist, unser Leben immer noch fundamental. Unsere
Gesellschaft verlangt einfach, dass man sich als das eine oder das
andere empfindet. So sehr Homosexuell-orientierte Menschen auch
anecken, im Vergleich zu Transsexuellen Menschen gelten sie fast
schon akzeptiert.
Obwohl
ich soviel Toleranz eigentlich recht erfrischend fand, hatte A. auch
wiederum kein Verständnis dafür, dass es Rihannon nicht leicht
fiel, jede seiner Formen gleichermaßen als anziehend zu empfinden
und das Oberflächliches oder das Geschlecht eben doch manchmal
zählen. Während es sich für Heterosexuelle Mädchen seltsam
anfühlt ein Mädchen zu küssen, fühlt es sich für Homosexuelle
Mädchen wahrscheinlich auch nicht richtig an, einen Jungen zu
können. Ich habe damit keine Erfahrung, stelle es mir jedoch so vor.
Rihannon
ist von Charakter anfangs nicht besonders stark. Sie schafft es
nicht, sich von ihrem Freund zu trennen, der sie schlecht behandelt,
lässt sich klein reden und wirkt schüchtern und unscheinbar. In A.s
nähe verändert sich das. Sie verteidigt sich selbst, will nicht,
dass man Witze über sie reißt und wirkt generell älter. Ich mochte
sie.
A.
macht sich Sorgen, dass jemand herausfinden könnte was er ist, aber
ich habe nie verstanden wieso. Er hat keinen Körper, ist nie länger
an einem Ort. Wer sollte ihn jemals festhalten oder einsperren
können? Er ist nicht mal ein geeigneter Kandidat um Experimente mit
ihm zu machen, denn auch hier würde man ja vor allem dem Körper,
den er gerade besetzt, schaden und nicht ihm selbst. Das fand ich
teilweise wirklich nervig.
Das
Buch ist voll von verschiedenen Geschichten, unterschiedlichster
Menschen und allein dieser Punkt macht das Buch wahnsinnig spannend,
gleichzeitig jedoch auch vieles unheimlich kompliziert. Es gibt
einfach einen ganzen Stapel von Namen zu behalten. Das Ende hat mich
leider sehr enttäuscht und konnte auch nicht von dem guten
Schreibstil gerettet werden. Ihr merkt wahrscheinlich, dass ich sehr
zerrissen bin was das Buch angeht. Ich finde jedoch, dass das Buch
eine sehr wichtige Aussage hat, die es verdient gehört zu werden. In
dem er A. auf kein Geschlecht reduziert lernen wir ihn nur als
Menschen kennen. Sein Aussehen, sein Geschlecht, seine Herkunft, das
alles ist nicht wichtig. Man bekommt einen Blick in die Seele des
Menschen, ohne vorschnell urteilen zu können. Es zeigt, dass
eigentlich alle Menschen gleich sind. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.
Das beschreibt mein Lesegefühl wohl am besten.
Liebe Grüße,
3 Kommentare
Hmmm, erinnert mich von der Grundidee ein bisschen an die Mercy-Reihe bon Rebecca Lim, kennst du die?
AntwortenLöschenAnsonsten klingt das Buch aber ganz interessant, vielleicht werf ich ja mal einen Blick in die Leseprobe oder so :)
Ich fand das Buch auch wirklich zauberhaft & am Ende hab ich total geweint. :) Mich hats total gepackt und ich habs innerhalb eines Abends ausgelesen. Um 20:00 habe ich begonnen und um 2 war ich fertig ;))
AntwortenLöschenAlles Liebe,
Jasi ♥
Ich habe das Buch bisher nicht gelesen aber es ist auf meiner Wunschliste.
AntwortenLöschenBisher habe ich wirklich nur gute Kritiken gelesen und auch deine bestätigt wieder, ich sollte mir das Buch zulegen ;-).
Liebe Grüße,
Vanessa
Ich freue mich immer über Kommentare, egal ob Lob oder konstruktive Kritik, Fragen oder Tipps oder andere Anmerkungen. Durch das Abschicken eines Kommentars erklärt ihr euch mit den Datenschutzvereinbarungen einverstanden.