Das wirst du bereuen
15:28:00
Das wirst du bereuen
Amanda
Maciel
Verlag:
Boje
gebunden
Seiten:
ca 297
Preis:
14.99 Euro
ISBN:
978-3414824066
Die
Wahrheit ist oft viel komplizierter als man denkt
Alle
Welt denkt, dass Emma Putnam sich umgebracht hat, weil wir sie
Schlampe genannt haben- und nicht weil sie eine Schlampe war. Echt
klasse.
Sara
und ihre beste Freundin Brielle müssen sich vor Gericht
verantworten- angeklagt, ihre Mitschülerin Emma gemobbt und in den
Tod getrieben zu haben. Dabei war es doch Emma, die sich an Saras
Freund Dylan ran gemacht hat. Ein kleiner Denkzettel über Facebook
muss da schon drinnen sein, finden die Freundinnen. Doch dann
verselbstständigen sich die Dinge und plötzlich ist Emma tot...
Ich
finde das Cover sehr gelungen. Diese Tafeloptik, mit der Drohung in
pinker Kreide darauf gefällt mir wirklich gut. Das Buch selbst hat
die selbe Farbe wie die Schrift und ich liebe es. Es ist eben pink.
:D
Emma
ist neu in der Schule und schon von zwei Schulen gefolgen. Die letzte
hat sie freiwillig verlassen. Sara wundert das gar nicht, denn seit
sie an ihre Schule gekommen ist, hatte sie schon mit einigen Jungs
was am laufen. Jedem an der Schule ist klar, dass Emma Putnam eine
Schlampe ist, aber als sie sich dann auch noch an Saras Freund Dylan
ran schmeißt hört der Spaß auf. Irgendwie muss man sich ja
verteidigen oder? Die Folge sind einige mal mehr und mal weniger
schlimme Streiche, angefangen mit einem ganz bestimmten Fakeprofil
auf Facebook, dass Emma in einem nicht besonders schönen Licht
dastehen lässt. Die Streiche schaukeln sich nach und nach hoch und
irgendwie scheint die ganze Schule mitzuziehen, schließlich wollen
alle Brielle und Sara unbedingt beeindrucken. Bis die Nachricht
rumgeht, dass Emma sich umgebracht hat. Plötzlich will niemand mehr
etwas damit zu tun gehabt haben und Emma, Brielle und ihre Freunde
sind plötzlich nur noch „die Mobber“ die die arme Emma Putnam
auf dem Gewissen haben. Sara muss sich vor Gericht und vor der Presse
für ihre Taten verantworten, aber dafür muss sich selbst erst
einmal klar machen, was eigentlich wirklich passiert ist und wer ihre
echten Freunde sind.
Amanda
Maciel lebt momentan in der USA, besser gesagt in New York. Sie ist
verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Außerdem hat sie noch eine
Katze namens Ruby. Zurzeit arbeitet sie als Kinderbuchlektorin bei
Scholastic. „Das wirst du bereuen“ ist ihr erster Roman
Das
Buch „Das wirst du bereuen“ kam durch die Promoaktion zu mir und
war von Anfang an sehr neugierig auf die Geschichte. Ich habe schon
oft Bücher aus der Sicht eines Mobbingopfers gelesen, auch schon
mehrere in der sich das Opfer am Ende umbringt oder es zumindest
versucht. Ein Buch vollkommen aus der Perspektive eines Täters ist
mal etwas anderes und noch dazu, ein sehr schwieriges Unterfangen.
Ich muss gestehen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob es geglückt
ist.
Mein
Problem waren vor allem die Protagonisten.
Ich
hatte von Anfang an dieses Bedürfnis Saras Verhalten zu erklären.
Als Brielle das erste mal auftauchte war da sofort diese Gedanke
„Ah,okay. Es ist alles deren Schuld. Die hat Sara manipuliert und
deswegen kam es soweit“ Natürlich war das kein wirklich
befriedigender Gedanke. Zum Teil stimmt es. Sara ist ein furchtbar
unsicherer Charakter, der quasi alles macht und glaubt, dass Brielle
ihr erzählt oder von ihr verlangt. Sie lässt sich Dinge einreden,
ist furchtbar stur wenn es um sie geht und tut viele Dinge nur um ihr
zu gefallen. Brielle dagegen ist ein Alptraum. Oberflächlich,
verzogen und nach außen hin, sehr herzlos. Man bekommt keinen
wirklichen Einblick in ihr Inneres, deswegen kann ich nicht sagen, ob
sie nur so tut, aber warm geworden bin ich mit ihr nicht. Trotzdem
hat sie Sara keine Waffe an den Kopf gehalten und sie gezwungen bei
den Aktionen mit zu machen. Sie hat sie weder bedroht noch erpresst
und Sara wirkt den Großteil der Zeit ziemlich von ihrer Einstellung
überzeugt und hat meistens auch Spaß daran. Teilweise merkt man
natürlich, dass ihr irgendwas auf den Magen schlägt und das es sie
eben doch nicht kalt lässt, aber sie ist mir trotzdem nicht wirklich
sympathischer geworden. Das Buch ist in Kapitel vor und nach dem
Selbstmord unterteilt und gerade in den Kapiteln danach hat sie kaum
Einsehen. Sie ist der Meinung Emma hätte ihr Leben zerstört und sie
wäre vollkommen unschuldig. Ihre Anwältin und ihre Psychologin
zwingen sie die Geschichte immer wieder durch zu spielen. Ich fand es
aber angenehm zu sehen, wie sich ihre Einstellung und ihr Charakter
langsam verändert. Sara tat mir aber auch leid. Die Medien, die
Presse, jeder in der Stadt und in der Schule behandelt sie wie eine
Aussätzige. Gerade die Schüler, die früher mitgemacht haben,
spielen sich plötzlich als die trauernden Mitschüler auf, die nicht
fassen können wie „Sara und Brielle“ so weit haben gehen können.
Das ist wirklich absolut typisch.
Emma
hat mich auch nicht wirklich erreicht. Wahrscheinlich weil man immer
nur über sie erzählt bekommt und nie erfährt, was jetzt stimmt und
was nicht. Natürlich hätte sie all das auch nicht verdient, wenn
die Beschuldigungen gestimmt hätten, aber man erfährt einfach so
wenig. Ich hätte gerne gewusst, warum sie von zwei Schulen geflogen
ist und wie es ihr dabei so geht.
Man
erfährt viel darüber was so etwas mit einer Schule, den Angehörigen
der Opfer und der Täter und den Tätern selbst macht und ich musste
einfach immer wieder an einen Song denken den ich total gerne mag.
Der Titel ist „If I die young“ und eine Zeile in dem Lied
beschreibt, wie seltsam es ist, wie einem die Menschen plötzlich
zuhören, wenn man mal tot ist. Das fand ich hier sehr passend. Der
Schreibstil war gut zu Verfolgen, manchmal habe ich aber den Wechsel
von Gegenwart zur Vergangenheit nicht ganz mitbekommen. Ich hatte von
dem Buch letztendlich mehr erwartet und vergebe 3 von 5 Punkten. Mir
haben die Emotionen gefehlt und die Geschichte hat mich irgendwie
nicht erreicht. Eigentlich schade. Schlecht war es aber auf keinen
Fall, eben irgendwo in der Mitte.
Wie hat euch das Buch gefallen? Glaubt ihr an euren Schulen hätte so etwas auch passieren können oder ist Mobbing in den Staten extremer?
Vielen Dank an den Verlag für die Überraschung. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, das ihr an mich gedacht habt.
Liebe Grüße,
5 Kommentare
Hey Küken :D
AntwortenLöschenich fand das Buch doch überraschend ... gut. Ja. War für mich aber auch mal was anderes, nicht die typische Unterhaltungsliteratur. Und weil mir so ein Thema sonst immer aufs Gemüt schlägt, hab ich dazu nicht so viel gelesen und da hab ich dann nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten ^^ Die Charaktere waren mir auch alle nicht sehr sympathisch, aber ich fand sie und die Geschichte doch sehr authentisch.
Das werde ich nie los oder? :D
AntwortenLöschenIch glaub der Punkt ist einfach das du wenig erwartet hattest und dafür viel bekommen hast und ich sehr viel erwartet habe und das Buch das einfach nicht mehr gepackt hat. Ich sollte meine Erwartungen einfach etwas überarbeiten. Schade, dass wir uns gar nicht mehr sehen. Du fährst am 28 schon oder?
Liebe Grüße
Denke auch dass das viel mit den Erwartungen zusammenhängt ^^ wenn ich wegen eines Themas, Klappentextes oder einen riesigen Hypes um ein Buch auch mit hohen Erwartunen rangehe, gehts meistens total schief und ich bin sehr oft am Ende enttäuscht.
LöschenJa, finds auch sehr schade :(( Aber im Dezember seh ich euch dann hoffentlich direkt wieder
Ich hoffe ja auf Oktober! :D
LöschenStimmt! xD Mal gucken, ich versuch mich dranzuhängen wenn der Verlag auch dabei ist und ich auch meine Akkreditierung durchkrieg.
LöschenIch freue mich immer über Kommentare, egal ob Lob oder konstruktive Kritik, Fragen oder Tipps oder andere Anmerkungen. Durch das Abschicken eines Kommentars erklärt ihr euch mit den Datenschutzvereinbarungen einverstanden.