Das Mädchen mit dem Stahlkorsett
14:38:00
Das
Mädchen mit dem Stahlkorsett
Kady
Cross
Verlag:
Heyne
Preis:
8.99 Euro
ISBN:
978-3-453-31464-1
Klappentext:
Die beste Heldin aller Zeiten
Finley Jayne ist sechzehn, das
stärkste Mädchen Englands und manchmal auch ganz schön einsam.
Doch als sie Griffin begegnet, wird sie plötzlich gebraucht, denn
Griffin und seine Freunde kämpfen in den Straßen Londons gegen
Verbrecher. Da kommen Finleys Superkräfte gerade recht. Vor allem
als die Freunde eine Verschwörung aufdecken, die die ganze Welt in
Gefahr bringt...
Cover:
Das Cover ist typisch „Steam
punk“. Es zeigt ein ernst schauendes Mädchen, in einer schwarzen
Lederjacke. Man erkennt ein Korsett aus Stahl an ihrem Ausschnitt und
auch an ihrem Arm befindet sich eine metallverstärkte Manschette.
Man sieht Zahnräder und Schrauben. Das Mädchen wirkt misstrauisch
und verschlossen und spiegelt die Protagonistin des Buchs gut wieder.
Ich persönlich mag das Cover sehr. Es passt zur Geschichte und hat
etwas ganz besonderes an sich.
Darum
geht es:
Finley Jayne ist kein gewöhnliches
Mädchen. In ihrer Brust schlummern zwei Menschen, die ihr das Leben
nicht gerade einfach machen. Ihr dunkle Seite übermannt sie, wenn
sie sich in die Ecke gedrängt fühlt oder Angst hat. Hat sie erst
einmal die Oberhand gewonnen, dann kann Finley sich selbst nicht mehr
kontrollieren. Dann ist sie stärke als jeder andere Mensch und
tollkühner, als es für normale Menschen gesund wäre. Für Finley
grenzt dieser Zustand an einen Fluch. Sie verliert eine Arbeitsstelle
nach der anderen und kann nie lange an einem Ort bleiben. Als sie
wieder einmal aus einem Haus flieht rennt sie direkt vor eine Kutsche
und gelangt so in das Haus von Griffin. Dieser will sie eigentlich
nur gesund pflegen, erkennt aber schnell, dass Finley kein normales
Mädchen ist. Die Begegnung mit Griffin verändert ihr Leben
komplett. Sie findet in den Menschen in diesem Haus richtige Freunde
und außerdem helfen sie ihr zu verstehen, was mit ihr wirklich los
ist. Als immer Automaten auf Menschen los gehen, vermuten die Freunde
eine
Verschwörung und um deren Ursache
zu besiegen, brauchen sie Finleys Hilfe...
Die
Autorin:
Kady Cross ist das Synonym der
amerikanischen Autorin Kathryn Smith, von der auch „Die
Schattenritter“-Reihe stammt. Sie lebt mit ihren Katzen und ihrem
Ehemann in Connecticut, singt in eine Rockband und liebt es,
Makeup-Tutorials auf Youtube an zu sehen.Wenn sie Zeit hat stellt sie
manchmal sogar ihre eigene Schminke her. Zu ihrer *Homepage*
Meine
Meinung:
Auch wenn ich nach den ersten Seiten
daran gezweifelt hatte, hinterließ das Buch schließlich doch einen
sehr guten Eindruck bei mir. Gerade am Anfang zieht sich die
Geschichte sehr. Das liegt vor allem an dem „Exklusiven
Bonusmaterial“, in dem etwas über Finleys Vorgeschichte erzählt
wird. Ich weiß nicht genau ob dieser Teil auch in der gebundenen
Ausgabe enthalten ist, aber meiner Meinung nach wäre die Geschichte
ohne dem 100 Seiten umfassenden Prolog um einiges besser. Man gewinnt
zwar einen genaueren Eindruck von Finleys Leben und ihrer
Persönlichkeit, zur eigentlichen Geschichte trägt dies jedoch
nichts bei. Ab Kapitel 1 wurde das Buch dann immer besser. Die
eigentliche Geschichte ist sehr spannend und vielseitig. Es gibt sehr
viele interessante und gut ausgearbeitete Charaktere. So gut wie
jeder in diesem Buch hat besondere Fähigkeiten oder irgendeine
spezielle Eigenschaft. Vor allem die Protagonistin Finley Jayne wurde
mir sehr schnell sympathisch.
Finley
ist ein sehr komplexer und vielseitiger Charakter. Im einen Moment
ist sie schüchtern und verletzlich und im nächsten kommt wieder
diese dunkle Seite in ihr zum Vorschein. Die Seite, die sie Männer,
so breit wie Schränke, durch die Luft schleudern und ohne die
geringste Angst in das gefährlichste Viertel der Stadt spazieren
lässt. Sie ist fast wie Mr. Jackel und Mr. Hide. Ein sehr
interessanter Punkt war auch immer die Frage, was genau mit ihr nicht
stimmt und die Antwort darauf fand ich wirklich überzeugend.
Ein
anderer interessanter Charakter wäre Griffin. Griffin hat seine
Eltern sehr früh verloren und ist der festen Überzeugung, dass sie
damals ermordet wurden. Seine Eltern waren an der Reise zum
Mittelpunkt der Erde beteiligt und haben ein bestimmtes Organell
gefunden, welches faszinierende Eigenschaften vorweist. Diese
Organellen spielen in seinem Haus eine wichtige Rolle. Griffin hat
sehr viel Einfluss in der Gesellschaft, kennt sogar die Queen
persönlich und muss sich über Geld keine Sorgen machen. Er ist ein
guter Mensch, der gerne hilft und für Verbrecher nicht viel übrig
hat. Außerdem hat er sehr viel für Finley übrig. Ich mochte ihn
sehr und vor allem seine Beziehung zu ihr fand ich unheimlich
nachvollziehbar.
Sam
ist Griffins bester Freund und schon sehr lange in Emily verliebt. Er
wurde einmal beinahe von einem Automaten getötet und hat seitdem
panische Angst vor Robotern. Er ist sehr misstrauisch und vor allem
Finley hat bei ihm keinen guten Stand. Er hält sie für gefährlich
und böse und verliert dabei oft selbst mal die Kontrolle. Auch wenn
er oft kalt und abweisend wirkt ist er eigentlich ein guter Kerl. Ich
mochte ihn aber trotzdem nicht wirklich. Er war mir zu verurteilend.
Emiliy
wurde schnell zu meinem Lieblingscharakter. Sie ist Irin und sehr
klein und zierlich. Besonders mädchenhaft wirkt sie auf den ersten
Blick jedoch nicht. Sie trägt ausschließlich Hosen und kennt sich
unheimlich gut mit Maschinen und Automaten aus. Sie ist sehr
intelligent und zielstrebig. (Okay, das klingt jetzt wie „Sie ist
nicht mädchenhaft, weil sie schlau ist“. Ihr wisst aber dass ich
das nicht meine oder?) Sie wird Finley eine gute Freundin und ist die
Sorte Mensch, die man sofort gern haben muss. Ja, Emiliy ist toll.
Ich finde sie auch einfach sehr ungewöhnlich. Ein Charakter wie sie
ist mir zuvor noch nie begegnet.
Es
gibt noch sehr viele andere interessante Charaktere, aber ich
schließe das Thema jetzt einfach mal mit Jack Dandy ab. Jack ist ein
Stadtbekannter Gangsterboss, der hinter so gut wie allen kriminellen
Machenschaften der Gegend steckt, oder zumindest die Täter kennt.
Trotzdem ist er ein Gentleman und weiß, wie man mit Frauen um
zugehen hat. Er kommt Finley oft zur Hilfe. Gerade ihre dunkle Seite
fühlt sich von diesem geheimnisvollen Mann sehr angezogen.
Die
ganze Geschichte zählt wohl noch zu „Steampunk“. Sie spielt in
der viktorianischen Zeit, mit all ihren tollen Seiten: Bälle,
wunderschöne Kleider und ähnliches. Trotzdem wurde die Zeit
verändert. Die meisten Kutschen werden von Maschinen angetrieben, es
gibt Automaten, die Aufgaben wie „Kellnern“ oder „Putzen“
erledigen und auch Menschen besitzen mechanische Prothesen. Ich habe
es genossen über diese Zeit zu lesen. Die Geschichte ist spannend,
mitreißend und sehr umfangreich. Die Personen sind allesamt sehr gut
gezeichnet und der Schreibstil ist wirklich schön zu lesen. Ich habe
etwas vergleichbares noch nie gelesen und fand es wirklich gut.
Deshalb gebe ich insgesamt 4 von 5 Punkten. Den einen Punkt muss ich
leider für den extrem langen Prolog abziehen.
Die Fortsetzung:
Ein riesiges Dankeschön, zusammen mit einer noch größeren Entschuldigung an den Heyne- Verlag. Ich hatte mich einfach übernommen und hatte nicht erwartet, während des Abis ÜBERHAUPT nicht mehr zum Lesen zu kommen :( Und natürlich eine Entschuldigung an meine Leser, für Monate lange Totenstille.
2 Kommentare
Hey :)
AntwortenLöschenIch mag Steampunk eigentlich ganz gerne, konnte diesem Buch aber nicht viel angewinnen, sodass ich es dann auch ziemlich schnell abgebrochen habe... schon der Name Griffin hat mich irgendwie abgeschreckt, weil mich das immer an Family Guy erinnert :D
Egal, tolle Rezi ^.^, auch wenn ich die wohl doch guten Seiten an diesem Buch leider verpasst hab :/
Alles Liebe, Josi ♥
Haha an Family Guy hatte ich noch gar nicht gedacht :D Jetzt ist mein Bild von Griffin im Eimer XD Ich fands echt gut, war aber auch mein erstes Steampunk- Buch
LöschenAlles Liebe, Franzi
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