Ashes- tödliche Schatten
20:34:00
Ashes
tödliche
Schatten
Verlag:
Egmont INK
Preis:
19.99 Euro
Seiten:
ca. 569
gebunden
ISBN:
978-3-863960063
Klappentext:
Wie
weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten?
Das
kann nicht sein; es passiert nicht wirklich.
Doch
das tat es. Sie standen direkt vor ihr,
keine
dreißig Meter von der Stelle entfernt, wo sie im Schnee kauerte.
Fünf Veränderte. Zwei Mädchen. Drei Jungen. Alex wagte nicht, sich
zu rühren, während die Jugendlichen einen Halbkreis um sie
bildeten...
Cover:
Das Cover unterscheidet sich nicht
wirklich vom ersten Band. Das Gesicht wurde einfach nur gespiegelt
und es wurden wärmere Farben gewählt. Nimmt man den Umschlag ab,
sieht das Buch wiedermal wunderschön aus. Man sieht einen feuerroten
Himmel über einem Wald und die Schemen weißer Vögel. Ich mochte
das Cover schon beim ersten Band und es gefällt mir natürlich immer
noch, aber ich finde es schade, dass sie sich nichts Neues ausgedacht
haben. Die Bücher passen aber fantastisch zusammen und sehen im
Regal wirklich toll aus.
Die
Geschichte:
Alex ist wiedereinmal auf der
Flucht. Vollkommen auf sich allein gestellt hat sie Rule verlassen
und kämpft sich nun durch den Wald. Weit kommt sie jedoch nicht,
denn sie muss schnell erkennen, dass die Gegend um Rule herum
verseucht von Veränderten ist. All die Verstoßenen der Gemeinschaft
wurden auf direktem Weg zur Schlachtbank geschickt und dienten nur
dem Zweck die Veränderten zu besänftigen. Auch Alex wird sofort von
einer Gruppe Jugendlicher gefangen genommen und reist von da an mit
ihnen herum. (Natürlich nicht als Mitglied. Mehr als Dosenfutter
oder Snackbar)
Auch in Rule sind düstere Zeiten
angebrochen. Jess und Chris teilweise schwer verletzt, Alex
verschwunden und einige böse Gerüchte über die Ereignisse,
verlangen einen Schuldigen. Die Hetzjagd geht so weit, dass Chris,
Lena und Nathan ausgerechnet während einem Schneesturm gezwungen
werden zu flüchten.
Peter gerät währenddessen auf
einer Patrouille in einen Hinterhalt und wird schwer verwundet. Wie
durch ein Wunder überlebt er, fällt dabei aber in die Hände eines
skrupellosen Forschungslabors, die grausame Versuche mit Veränderten
und Verschonten machen.
Und dann wäre da noch Tom, der von
einem alten Ehepaar aufgepäppelt und gerettet wurde. Er macht sich
auf die Suche nach Alex und stolpert dabei von einem Desaster ins
nächste. Eins müssen alle bald erkennen: Du kannst niemandem
trauen. Nicht einmal dir selbst.
Die
Autorin:
Ilsa J. Bick verbrachte einen
Großteil ihres Lebens bei der Air-Force und arbeitete dann als
Kinder- und Jugendpsychiaterin, bis sie sich entgültig dem Schreiben
widmete. Sie schreibt vor allem Jugendromane und Kurzgeschichten.
Meine
Meinung:
Nach dem gigantischen ersten Band
hatte ich große Erwartungen an die Fortsetzung, die großteils auch
erfüllt wurden. Mir wurde aber schnell klar, dass sich dieses Buch
in vielen Aspekten von seinem Vorgänger unterscheidet.
Ein wichtiger Punkt wäre schon
einmal, dass Alex nicht mehr im Mittelpunkt steht. Die Geschichte
setzt nahtlos an die Ereignisse in Rule an und das Mädchen wird
direkt von einer Gruppe Veränderter aufgegriffen. Die Gruppe zieht
mit einigen Menschen herum. Jeden Tag töten sie mindestens einen
davon, weshalb es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch Alex ihnen
zum Opfer fällt. Ich fand die Beziehung die Alex zu einem dieser
Zombies hatte etwas skurril. Es glich fast schon Sympathie. Besonders
widerlich ist auch die Tatsache, dass vor allem die männlichen
Veränderten oft etwas zu aufdringlich wurden. Die Vorstellung von
einem Zombie vergewaltigt zu werden ist definitiv nichts schönes.
(Als ob vergewaltigt werden schön sein könnte. Egal von wem.) Alex
bekommt das Leben der Veränderten hautnah mit, besonders viel mehr
passiert jedoch nicht. Sie denkt viel über sich selbst nach: Über
das Monster in ihrem Kopf und über die seltsame Verbindung zu den
Veränderten die immer stärker zu werden scheint.
Ebenfalls große Probleme mit sich
selbst bekommt Lena. Sie ist mit Chris und Nathan auf der Flucht und
die Kälte setzt ihr stark zu. Ihr ist ständig schlecht und sie
behält kaum etwas essbares bei sich. Sie hat das Gefühl sich selbst
zu verlieren und noch dazu ein anderes Problem, das in Zukunft sicher
noch Thema sein wird. In diesem Band erfährt man viel über sie und
ihre Vergangenheit. Sie ist fast schon so etwas wie mein
Lieblingscharakter geworden.
Chris versucht einfach nur seine
Gruppe beisammen zu halten. Auch er macht sich sorgen um Lena und
trauert gleichzeitig um Alex. Seine Rolle ist in diesem Band zwar
nicht wirklich bedeutend, ich mochte ihn aber trotzdem.
Ich weiß nicht mehr so genau was
ich über Peter denken soll. Irgendwie traue ich ihm nicht mehr über
den Weg. Er dient in diesem Band vor allem dem Zweck zu zeigen, wie
grausam solche Versuchslabore vorgehen und welches Schicksal den
Kindern droht, die von den Kopfgeldjägern entführt werden.
Zu
Tom: Erst einmal die gute Nachricht: Er lebt. Es war schön mal
wieder etwas von ihm zu hören zu bekommen und er ist immer noch
genau so sympathisch wie wir ihn kennengelernt haben. Er leidet
immer noch unter seinem Kriegstrauma und möchte nichts anderes, als
Alex wieder finden. Seine Reise Richtung Rule (denn dort vermutet er
seine Freundin) ist ziemlich aufregend und gefährlich. Er trifft
ständig auf die falschen Leute und hat große Probleme zu
entscheiden, wem er trauen kann und wem nicht.
Die
Idee, die Veränderung könnte noch nicht vorbei sein macht mich fast
wahnsinnig. So viele der Protagonisten zeigen Anzeichen dafür
ebenfalls zu Chuckies zu mutieren, dass ich mir wirklich Sorgen um
den dritten Band mache.
Die Geschichte wird in einem
ständigen Perspektivenwechsel erzählt. Die Kapitel springen immer
von einer Protagonistengruppe zur nächsten. Meistens wechseln sie
immer dann zu einem anderen Schauplatz, wenn gerade etwas wichtiges
passiert ist. Eigentlich ist das ganze Buch voll von kleinen
Cliffhangern, was die Geschichte spannend
und mitreisend macht. Leider macht es das Lesen auch nicht gerade
einfacher. Es ist mir sehr schwer gefallen wieder in die Geschichte
hinein zufinden. Viele wichtige Informationen und Personen aus dem
letzten Buch hatte ich bereits wieder vergessen und ich habe bei
vielen Kapiteln einen kurzen Moment gebraucht um mich wieder richtig
zu orientieren. Es gibt einfach zu viele Charaktere und da ständig
Menschen sterben und dann durch neue ersetzt werden, ist es schwer
den Überblick zu behalten. Die Autorin hat sich was Brutalität und
Blutrünstig angeht dieses mal selbst übertroffen. Der erste Band
war schon das grausamste Buch, das ich bis dato je gelesen hatte,
aber dieser hier ist fast fünf mal schlimmer. Fast in jedem Kapitel
wird irgendjemand auf perfide Weise getötet. Schüsse direkt ins
Gesicht, kleine Kinder gegrillt wie Spanferkel am Spieß, ein Junge
der von einem Pferd zerquetscht wird (Bildlich untermalt durch
herausquellende Därme und einem geplatzten Unterkörper), abgehackte
Köpfe und so weiter. Es findet einfach kein Ende. Würde man dieses
Buch eins zu eins verfilmen, müsste man einen Slasher
Horrorfilm ohne Jugendfreigabe daraus machen. Ich würde das
Buch nur Jugendlichen empfehlen, die mindestens das sechzehnte
Lebensjahr erreicht haben. Mir (mit 18) war es teilweise doch fast zu
viel und das obwohl ich einen gewissen Grad an Brutalität in Büchern
sehr wohl zu schätzen weiß. (Gott, das klingt jetzt ja mal schräg).
Es ist nicht zu übersehen, dass die Autorin früher als Air- Force-
Majorin tätig war. Ich weiß jetzt wahrscheinlich mehr über
Schusswaffen und Kriegsführung, als ich in meinem Leben jemals
brauchen werde. Dies macht die Geschichte aber authentischer und
leichter nachzuvollziehen.
Der Schreibstil der Autorin ist
bekannt gelungen, flüssig zu lesen und sehr mitreisend. Ilsa j. Bick
versteht etwas davon Bilder in den Köpfen ihrer Leser wahr werden zu
lassen und hat mich wie immer gefesselt.
Alles in allem mochte ich das Buch
zwar, hatte aber auch meine Probleme damit. Die Geschichte ist immer
noch sehr speziell und meiner Meinung nach einfach grandios. Die
teilweise doch sehr brutalen Szenen und die vielen Charaktere haben
mich jedoch etwas gestört, weshalb ich 'nur' 4 von 5 Punkten
vergeben kann. Ich habe aber die Hoffnung, dass Band 3 wieder das Potential hat
die volle Punktzahl zu erhalten.
Ein riesiges Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars
2 Kommentare
Ich lese nur gute Rezensionen zu diesen Büchern, ich glaube, ich muss sie auch mal lesen ;) Aber das englische Cover... :O WOW! Das ist ja mal richtig himmlisch ♥
AntwortenLöschenSchöne Rezi, danke !
AntwortenLöschenIch bin ja bisher immer um die Bücher rumgeschlichen, aber ich denke sie sollten doch auf die Wunschliste :-)
LG
Tanja
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