Das verbotene Eden- David und Juna
21:54:00
Das verbotene Eden
David und Juna
Thomas Thiemeyer
Verlag: Pan
Preis: 16.99 Euro
ISBN: 978-3-462-28360-8
Klappentext:
Männer und Frauen.
Feuer und Wasser.
David und Juna.
Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen.
Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer
Cover:
Ich persönlich mag, die Farben des gesamten Buches. Das leuchtende Grün des Schutzumschlags bildet einen guten Kontrast zu dem Strahlenden Orange des Buches selber. Mit den beiden Personen auf dem Cover konnte ich mich leider nicht wirklich anfreunden, auch wenn ich sagen muss, dass die Charaktereigenschaften der beiden Hauptpersonen gut getroffen wurden. Der Junge betet konzentriert und das Mädchen blickt feindselig über ihre Schulter. Besser hätte man den Mönch und die Kriegerin nicht darstellen können. Trotzdem habe ich mir Juna und David immer anders vorgestellt.
Geschichte:
Das Buch beginnt mit dem Tagebucheintrag eines Wissenschaftlers. Mit mulmigem Gefühl erzählt er von einem neuen Grippeimpfstoff der in manchen Fällen zu Mutierungen des Grippevirus zu sorgen scheint. Einige der getesteten Personen scheinen atypische Verhaltensmuster an den Tag zu legen und entwickeln einen unerklärlichen Hass auf das andere Geschlecht.
Die Geschichte setzt 65 Jahre später. Inzwischen sind die Befürchtungen das Wissenschaftlers tatsächlich Wirklichkeit geworden. Männer und Frauen leben in getrennten Lagern. Während die Männer die Städte besiedeln und immer noch an einigen Technologien, wie Schusswaffen und Automobilen zurückgreifen, haben sich die Frauen in die Wälder zurück gezogen und allein mit Pferden und altertümlichen Waffen, eine neue Zivilisation gegründet. Auch die religiösen An sichten unterscheiden Mann und Frau erheblich. Während die Männer streng gläubig auf das Christentum beharren und den Frauen, beginnend bei der Vertreibung aus dem Paradies, die Schuld an der ganzen Miesere geben, haben diese begonnen in eine neue Religion zu vertrauen, in der die Männer keinen Platz haben. Sie glauben an mehrere Göttinnen. Inzwischen steht die menschliche Rasse kurz vor dem Aussterben. Die einzigen Babys gehen aus Überfällen und Vergewaltigungen vor, die von Männern, wie Frauen zum Erhalt der Menschheit akzeptiert werden. In mitten dieses Chaos wachsen David und Juna auf. Juna, als Tochter einer der angesehensten und mächtigsten Frauen der weiblichen Welt und als wichtiges Mitglied der Brigantinnen, einer Einheit von Kriegerinnen und David, als friedliebender Bibliothekar und Mönch eines Klosters. Durch eine Reihe von Zufällen gerät David in einen Überfall der Brigantinnen, auf ein Benzinlager und wird als Informant nach Glânmor, der Hauptstadt der Frauen gebracht. So kreuzen sich Junas und seine Wege. Der Mönch fühlt sich von Anfang an von dem Mädchen angezogen, dass der Abbildung der Julia in seiner Ausgabe von Shakespeares „Romeo und Julia“ so ähnlich sieht. Sowohl in der Welt der Frauen als auch bei den Männern sind Liebesgeschichten über Beziehungen zwischen Männer und Frauen streng verboten, trotzdem ist David fasziniert von der Geschichte und liest eines Nachts in seiner Zelle laut daraus vor. Juna, die sich heimlich aus der gemeinsamen Wohnung von ihr und ihrer Freundin Gwen geschlichen hat, belauscht ihn heimlich und wird unwillkürlich ebenfalls in seinen Bann gezogen. Nach einer unmenschlichen Befragung Davids, verhilft sie ihm zur Flucht und pflegt ihn in einer Höhle im Wald. Ein Verrat an ihrem ganzen Volk. Auch Junas Mutter hat ein Geheimnis, dass ihrer Tochter schwer zu schaffen macht und alles zerstört an das sie all die Jahre geglaubt hat. Auch in Davids Vergangenheit scheint es einige wichtige Unklarheiten im Bezug auf seine Eltern zu geben.
Die Welt ist im Begriff sich erneut zu verändern.
Dies bedeutet entweder, den Untergang der Menschheit oder ihren Erhalt.
Die Welt ist im Begriff sich erneut zu verändern.
Dies bedeutet entweder, den Untergang der Menschheit oder ihren Erhalt.
Meine Meinung:
Zu aller erst einmal ein Lob an den Autor für diese innovative Idee. Eine Welt in der Frauen und Männer verfeindet sind, ist mir wirklich neu und sticht aus dem Meer an Zukunftsvisionen regelrecht hervor. Außerdem finde ich es wirklich toll, dass in dieser Geschichte mal der Mann, den schwächeren Part spielt und das Mädchen kämpft. Die beiden waren mir auf Anhieb sympathisch. Was mich auch zutiefst beeindruckt hat, war die Tatsache, dass ich oft das Gefühl hatte, so etwas könnte wirklich irgendwann passieren. Ein wirklich beunruhigender Gedanke. Ich fand es auch sehr realistisch, dass die Menschen, auch wenn sie das andere Geschlecht inzwischen verabscheuen, nicht auf Liebe verzichten wollen. Das zeigt gut, dass wir Liebe, eigentlich brauchen wie die Luft zum Atmen. In Thiemeyers Geschichte haben sich die Leute deswegen einfach angepasst.
Was ich auch ganz hübsch fand waren die vielen Shakespeare Zitate. Ich wäre aber auch mit weniger zufrieden gewesen, es waren ab und zu einfach zu viele. Auch die Beziehung zwischen Juna und David hat mich nicht wirklich überzeugt. Juna küsst ihn in der Hütte mit den Worten:
„Ich möchte einmal ausprobieren wie es ist einen Mann zu küssen.“ Mit Liebe hatte das aber irgendwie nicht viel zu tun. Zwei Kapitel später sind sie dann plötzlich verliebt. Einfach so.
David schildert geradeheraus was die letzten Tage passiert ist. Er und sie würden planen zu fliehen und zusammen ein gemeinsames Leben anfangen. Es tut mir leid aber: Wie bitte, was? Wegen zwei billiger Tage „Leseunterricht“ in einer feuchten Höhle irgendwo im Wald, beschließen beide einfach ihr altes Leben vollkommen aufzugeben? Ich kann nicht glauben, dass Juna ihr Verliebtheit einfach hin nehmen würde, nur weil ihre Mutter ihr erklärt, es gäbe auch Menschen bei denen das Virus keine Wirkung mehr hätte und was ist bitte mit ihrer Freundin? Sie verlässt sie einfach, ohne jede weitere Erklärung, ohne Schluss zu machen, ohne irgendetwas zu bedauern.
„Ich möchte einmal ausprobieren wie es ist einen Mann zu küssen.“ Mit Liebe hatte das aber irgendwie nicht viel zu tun. Zwei Kapitel später sind sie dann plötzlich verliebt. Einfach so.
David schildert geradeheraus was die letzten Tage passiert ist. Er und sie würden planen zu fliehen und zusammen ein gemeinsames Leben anfangen. Es tut mir leid aber: Wie bitte, was? Wegen zwei billiger Tage „Leseunterricht“ in einer feuchten Höhle irgendwo im Wald, beschließen beide einfach ihr altes Leben vollkommen aufzugeben? Ich kann nicht glauben, dass Juna ihr Verliebtheit einfach hin nehmen würde, nur weil ihre Mutter ihr erklärt, es gäbe auch Menschen bei denen das Virus keine Wirkung mehr hätte und was ist bitte mit ihrer Freundin? Sie verlässt sie einfach, ohne jede weitere Erklärung, ohne Schluss zu machen, ohne irgendetwas zu bedauern.
Später wurde die Beziehung wenigstens ein bisschen glaubwürdiger.
Trotzdem mochte ich das Buch irgendwie. Deshalb 4 von 5 Leaves.
Trotzdem mochte ich das Buch irgendwie. Deshalb 4 von 5 Leaves.
Die Fortsetzung ist für August 2012 geplant. Der Titel soll: Das verbotene Eden- Logan und Gwen lauten. Ich hoffe wirklich, dass es um die gleiche Gwen geht, wie die die Juna so sang und klanglos verlassen hat. Ich würde es ihr wünschen.
1 Kommentare
Ich bin gerade dabei, dieses Buch zu lesen und mir fehlen jetzt noch etwa 40 Seiten....
AntwortenLöschenWas das schnelle Vorantreiben der Beziehung von David und Juna angeht, muss ich Dir zustimmen. Auch mir ging das etwas zu schnell und man hätte an dieser Stelle gern etwas strecken können, um das Ganze besser zu beleuchten und glaubwürdiger zu machen.
Aber ansonsten mag auch ich die Idee, das Männer und Frauen verfeindet sind. Dies als eine solche Geschichte festzuhalten, gibt den Diskussionen um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch mal einen anderen Beigeschmack.
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