Warum ich jedes mal Bauchweh bekomme, wenn ich an diesen Blog denke.

22:14:00




Und schon wieder ist ein Monat rum. Wisst ihr was mir heute aufgefallen ist? Mein Blog ist vor drei Monaten drei Jahre alt geworden. Und ich habe nicht nur kein Wort darüber verloren, sondern es einfach nicht gemerkt. Einfach so. Als ich vor drei Jahren das Bloggen angefangen habe war ich ein anderer Mensch. Ich habe mich selbst als „Mädchen, ohne Plan“ beschrieben und ich fand es nicht mal schlimm. Heute habe ich die nächsten zehn Jahre meines Lebens eigentlich schon fest verplant. Damals ging ich noch zur Schule, lebte bei meinen Eltern und die größte Verantwortung, die ich im Leben zu tragen hatte, war ab und an mal das Aquarium sauber machen. (Der Anzahl der in dieser Zeit verstorbenen Fische nach, habe ich das aber auch nie besonders gewissenhaft erledigt.)

Aber dieser Blog, um den habe ich mich gekümmert. Wenn ich mit Freunden darüber geredet habe, dann habe ich immer von meinem „Baby“ gesprochen. Meiner ganz persönlichen Herzensangelegenheit. Ich habe jeden Tag auf diese Seite geschaut und über irgendetwas nachgedacht, das ich schreiben könnte. Ich war so stolz auf My written Heartbeat und jeder neue Kommentar von euch, jeder neue Leser, jede neue Nachricht hat mein Herz zum hüpfen gebracht.

Wenn ich heute an diesen Blog denke, dann hüpft mein Herz auch, aber es fühlt sich mehr an wie ein kleiner Herzinfarkt. Eine verstopfte Arterie, die die Durchblutung kurz unterbricht. Nicht weil ich diesen Blog nicht immer noch liebe, sondern gerade deswegen. Ich bin enttäuscht von mir selbst, weil ich es einfach nicht mehr schaffe so viel zu schreiben wie früher und ich war wahrlich noch nie jemand der vier Posts in der Woche heraus gehauen hat. Ich bin enttäuscht, weil ich es zeitlich nicht mehr schaffe und mir die Ideen ausgehen. Jedes mal wenn mir etwas einfällt, zu dem ich schreiben könnte schiebt sich da dieses Wörtchen dazwischen. „Studium“ heißt es.

Meistens sind es irgendwelche Hausarbeiten die noch geschrieben werden müssen oder irgendwelche Texte, die ich noch lesen sollte. Wie kann ich Zeit mit mit dem Schreiben von Rezensionen und Geschichten verbringen, wenn ich in der selben Zeit an meiner Hausarbeit sitzen könnte? Ich weiß das ich es könnte, aber mein Magen anscheinend nicht, sonst würde er sich jetzt gerade nicht wieder so zusammen ziehen. Ich habe hier nämlich noch einen Praktikumsbericht herumliegen, der beendet werden will. 

Niemand macht mir Druck, außer mir selber. Ich weiß das keiner meiner Leser erwartet, das ich täglich etwas von mir hören lassen, denn die Art Blogger war ich noch nie. Aber ich erwarte von mir selbst mindestens einmal die Woche etwas zustande zu bringen. Ich schreibe nicht nur auf diesem Blog nicht mehr, sondern nehme generell kaum noch einen Stift in die Hand und schreibe. Im Privaten. Nur für mich. Früher hat das zu mir gehört, wie das atmen. Ich hatte ein Notizbuch, das ich überall hin mitgenommen habe und in das ich ständig geschrieben habe.
Gedichte, Kurze Sätze, Gedanken, Zitate, Anfänge von Geschichten und manchmal auch Enden.
Ich wollte ein Buch schreiben. Alles was fehlt sind noch vielleicht vier Kapitel, aber die fehlen seit Monaten.

Ich will nicht, dass das hier das Ende ist. Weder für meinen Blog noch für meine Schreiberei.

Ich muss mir wieder angewöhnen Dinge lockerer zu sehen. Gerade will ich zu viel auf einmal und obwohl ich weiß, dass ich eh schon kaum Zeit für alles habe, plane ich meinen Alltag immer mehr zu. Das muss aufhören. Ich kann euch nicht versprechen, dass ich jetzt wieder zur Musterbloggerin mutiere, denn das habe ich schon zu oft getan, aber ich will versuchen diesen Blog wieder mit den selben Augen zu sehen wie damals. Als etwas, dass es Wert ist gepflegt zu werden und das zu meinem Leben gehört. Eigentlich ist dieser Text viel zu persönlich für das Internet und gehört eher in ein Tagebuch, aber ich will das ihr wisst, was gerade in mir vor geht und warum es hier so still geworden ist.

In Liebe,

eure 




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15 Kommentare

  1. Was bedeutet es schon "Musterbloggerin" zu sein. Schreib einfach, sobald du die Lust dazu verspürst. Wenn du eine Idee hast, schreib sie auf und lass sie nicht verpuffen, wie eine Seifenblase.
    Du brauchst dich nicht schlecht fühlen, denn diese Phasen kennt jeder Blogger. Ausflüchte im "Studium" finde ich auch immer :P
    Ich hab mir einfach immer als Ziel gesetzt, wenigstens einen Blogbeitrag pro Woche zu schreiben. Wenn du grad eh verplant bist (haha, Doppeldeutigkeit), kannst du dir ja auch mit einplanen, wenigstens 1 post pro Woche, oder alle zwei Wochen. Dann gewöhnst du dich wieder daran und bekommst neue Ideen.

    Aber sich jetzt schlecht zu fühlen, schürte glaube nur noch mehr Trägheit und naja. Das Ende ist dann die Stilllegung. Und wer will die schon?

    Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen, du schaffst das schon, aber mach dir nicht zu viel Druck ^^

    LG, Heffa

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    1. Nein die Stilllegung will ich ganz sicher nicht. Ein Post pro Woche will ich eigentlich schon lange wieder hinkriegen, aber irgendwie wird das nichts. Ich muss es einfach weiter probieren.

      Vielen Dank <3

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  2. Liebe Franzi,
    mein Studium macht mir in der Prüfungszeit auch gerne einen Strich durch die Rechnung. Da passiert es schon mal das ganze 2-3 Wochen gar nichts kommt. Aber ich weiß, dass es besser wird und dass ich es will und dass die stressige Zeit irgendwann vorbei ist und ich wieder Zeit für die Pflege meines Blogs habe.
    Da kann ich Heffa nur zustimmen. Schreib sofort auf, wenn ein Funke kommt. Oder schreib einen kurzen Neuzugänge-Post, wenn du mehr nicht schaffst! :)
    Das wird schon wieder. ♥

    Liebe Grüße,
    Liss :)

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    1. An der Prüfngszeit liegt es bei mir meistens nicht. Ich muss kaum Klausuren schreiben, dafür viel zu viele Hausarbeiten (leider, Klausuren liegen mir mehr :D)

      Danke, für die lieben Worte :)

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  3. Ich muss gestehen, ich kannte deinen Blog bis gerade eben nicht, aber deine Worte,die haben mich irgendwie ziemlich bewegt!
    Und für mich ziehe ich daraus: mir ebenfalls weniger Druck zu machen und es zwar als Herzensangelegenheit,aber als schöne und nicht als krampfende anzusehen!

    Ich hoffe, du schreibst weiter und sei es 'nur' einmal im Monat!
    Alles,alles Liebe,
    Charlousie

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    1. Ich glaube das ist ein guter Vorsatz. Danke :)

      Liebe Grüße,
      Franzi

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  4. Bloggen sollte kein "Muss" sein, also schreib Artikel einfach wenn dir gerade mal wieder danach ist und du auch Luft hast! Das böse Wort Studium kennen doch sehr viele und nicht jeder kann wöchentlich Posts raushauen. Und es kommt ja auch gar nicht auf die Anzahl der Posts an, sondern dass man ihnen anmerkt, dass sie immer noch mit Freude geschrieben werden und dass sie mich als Leser ansprechen :)

    Wir müssen wohl mal wieder ausführlicher über Bücher schnacken, Küken! :P

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    1. Ja sollten wir wirklich. Warum machen wir das nochmal nicht mehr? Genau weil du treulose Tomate nach Hamburg abgehauen bist :P Ich rechne immer noch mit der Buchmesse!

      Fühl dich gedrückt,
      Franzu

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  5. Mach dir keine Gedanken. Die Prioritäten im Leben verschieben sich eben. Jetzt ist erst einmal dein Studium wichtig. Das Schreiben ist wie das Fahrradfahren, das verlernst du so schnell nicht. Und die Leser sind bestimmt nicht böse, wenn du nicht so oft postest.

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    1. Während ich Hausarbeiten schreibe, glaube ich manchmal wirklich, ich kann nicht mehr schreiben.:'D Dann klingt jeder Satz furchtbar. Danke :)

      Liebe Grüße,
      Franzi

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  6. Ach das Problem kenne ich...
    Aber ganz ehrlich: Bloggen ist ein Hobby und man muss halt Prioritäten setzen. Juckt es dich mal wahnsinnig in den Fingern über ein bestimmtes Thema etwas zu schreiben, dann setzt du dich für 1-2 Stunden hin und erledigst das. Aber zwing dich zu nichts und mach dir keinen Stress beim Bloggen! Einen Sonntagabend wirst du doch sicher ab und zu finden und wenn du da einfach nicht richtig inspiriert bist, dann lass es. Diese Posts müssen vom Herzen kommen, dann sind sie lesenswert, egal wie rar sie sind :)

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  7. Das Problem mit dem vernachlässigten Blog kenne ich zu gut. Auch das Problem Studium kenne ich sehr sehr gut. Das Studium hat mich aus allem raus gerissen, was mich ausgemacht hat. Ich hatte keine Zeit mehr für meinen Sport, ich hatte kaum Zeit mehr für meine Freunde, ich hatte keine Zeit mehr zu schreiben. Ich fing 2005 an regelmäßig zu bloggen und mit Beginn des Studiums hörte es auf einmal auf. Zwischendurch kam wieder der ein oder andere Schwung Energie und Muse, aber durch das Studium haben sich meine Gedanken in komplett andere Richtungen bewegt, sodass ich tatsächlich mehrere neue Blogs angefangen hatte, neue Projekte die alle nichts miteinander zu tun hatten.

    Inzwischen weiss ich gar nicht, ob es so klug war, sie alle zu trennen, denn sie haben ja eins gemeinsam: Mich. Andererseits haben sie so komplett unterschiedliche Themen, dass ich sie nicht unter einen Hut bekomme. Allerdings schaffe ich es so noch weniger als ohnehin schon, regelmäßig überall etwas neues zu Präsentieren. - Auch jetzt habe ich schon wieder ein neues Baby und ich hoffe, es bleibt bestehen. Um es beständiger zu machen, habe ich mir sogar eine eigene Domain dafür geleistet, es also 'offiziell' gemacht. Mein Ansporn da ist auch wieder, einmal die Woche einen Post zu verfassen, aber nachdem die ersten 4 Postings leicht von der Hand gingen, schlägt auch bei mir wieder der Alltag zu und ich knabbere jetzt schon seit über einer Woche am Folgeposting. Ideen sind genug da, aber die Worte fließen nicht mehr so, wie sie es früher taten.

    Was ich damit sagen will: du bist nicht allein und auch andere kennen dieses schwere Gefühl um die Herzgegend. Wichtig ist, dass da überhaupt noch Gefühl ist und dass man sich im Grunde nicht drängt, Quantität zu schaffen. Die hält einen vielleicht weiter oben in den Feeds der Leser, aber wenn man in der Hauptsache für sich selbst schreibt, dann ist der Eintrag auch für andere interessanter, als wenn er einfach nur da ist, weil schon wieder 7 Tage vergangen sind.

    Beste Grüße
    Julia

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    1. Danke für die lange Nachricht :) Ich habe auch einen zweitblog, dem geht es aber nicht viel besser, als dem hier. Ist eben ein Fotografieblog und Fotos posten sich einfach schneller. Vielen Dank für deine lieben Worte:)

      Liebe Grüße Franzi :)

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  8. schreib Artikel einfach wenn dir gerade mal wieder danach ist und du auch Luft hast! Und es kommt ja auch gar nicht auf die Anzahl der Posts an, sondern dass man ihnen anmerkt, dass sie immer noch mit Freude geschrieben werden und dass sie mich als Leser ansprechen.
    Also mach weiter so! es macht unglaublich spaß, deine Posts zu lesen.
    viele liebe Grüße Franschka
    xoxo
    www.franschka.blogspot.de (würde mich rieeesig freuen, wenn du mal vorbeischaust)

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