Die Einzige in deinen Augen die Unendlichkeit
20:38:00
Die
Einzige
in deinen Augen die Unendlichkeit
Jessica
Khoury
Verlag:
Arena
Seiten:
ca. 432
gebunden
Preis:
17,99 Euro
ISBN:
978-3-401-068695
Klappentext:
Der Dschungel verbirgt ein Mädchen,
das nicht sterben kann.
Als Pia ihm begegnet, weiß sie
nicht wohin sie blicken soll. Diese unglaublich blauen Augen. Die
wilden Zeichen, die seinen Körper bedecken. Seine Lippen, die ihren
Namen so aussprechen wie niemand zuvor. Pia weiß, dass Eio sterblich
ist. Im Gegensatz zu ihr, der ersten und einzigen Unsterblichen. Sie
weiß, dass sie zusammen keine Zukunft haben. Doch obwohl alles gegen
sie spricht, ist ihre Liebe das Einzige, wofür Pia kämpfen wird.
Cover:
Ich finde das Cover einfach nur
gelungen. Das ganze Bild ist übersät von grünen Pflanzen und lila
Orchideen. Zwischen den Gewächsen des Dschungels steht die
Silhouette eines Mädchens. Sie ist komplett weiß und sticht stark
hervor. Ich finde es toll, dass das Bild das Mädchen nicht wirklich
zeigt. So bleibt der eigenen Fantasie genug Spielraum sie sich
vorzustellen. Der Hintergrund ist ebenfalls perfekt gewählt, denn
der Großteil der Geschichte spielt sich ja auch im Dschungel ab. Ich
mag die Farben und die Atmosphäre des Bilds einfach.
Geschichte:
Pia ist die Erste. Das Ergebnis
einer Jahre langen Versuchskette, die die selektive Zucht von ganzen
fünf Generationen Menschen beinhaltet hat. Verborgen zwischen den
gigantischen Bäumen des Amazonas spielte sich Jahre lang das
geheimste Experiment der Welt ab. Pia war immer das Ziel. Sie ist der
einzige Grund für diese Station. Der einzige Grund für all diese
Wissenschaftler dort zu sein, denn sie ist die erste und einzige
Unsterbliche. Während sie von den Mitarbeitern des Labors zur
Wissenschaftlerin ausgebildet wird, alles über den Dschungel lernt
und versucht genauso sachlich und objektiv zu sein, wie alle anderen,
die sie kennt auch, wird sie in little Cambridge gerade zu
festgehalten. Sie hat noch nie einen Schritt in den Dschungel
gesetzt, noch nie eine Karte der Welt gesehen und die oberste Regel
im Camp ist es in ihrer Nähe nicht über die Außenwelt zu reden.
Als sie die Möglichkeit bekommt für einen kurzen Moment unbemerkt
das Geländer zu verlassen, ergreift sie sie und trifft zwischen den
Bäumen auf Eio. Er ist der erste gleichaltrige Junge, der ihr jemals
begegnet ist und seine Art ist gänzlich anders als alles was sie
kennt. Dieser Junge, mit den strahlend blauen Augen und den wilden
Kriegsbemalungen auf dem Körper, denkt mit dem Herzen und bringt Pia
bei auch auf ihres zu hören. Immer öfter schleicht sie sich vom
Gelände. Obwohl alles dagegen spricht verlieben sie sich in
einander. Eio wird irgendwann sterben und das kann niemand ändern.
Er ist weder perfekt, noch wird er es jemals sein. Trotzdem schafft
er es sie und ihre Sicht auf die Welt zu verändern. Langsam muss Pia
erkennen, dass Little Cambridge nicht der glorreiche Ort ist, für
den sie ihn immer gehalten hatte. Manche Geheimnisse sind zu grausam
um gelüftet zu werden.
Die
Autorinnen:
Jessica Khoury wurde in Georgia
geboren und wuchs auch dort auf. Trotzdem hat sie auch schottische
und syrische Verwandte. Sie ist verheiratet und studiert zur Zeit
Englisch. In ihrer Freizeit trainiert sie Kinder in Fußball. „Die
Einzige“ ist ihr Debütroman.
Meine
Meinung:
Ich finde das Buch einfach
großartig. Die ganze Idee ist nicht nur sehr originell, sondern auch
wirklich durchdacht umgesetzt. Der Großteil der Geschichte spielt in
Little Cambridge, einer wissenschaftlichen Station mitten im
Amazonas. Der Großteil der dort lebenden Wissenschaftler wurde auch
dort geboren, die meisten anderen sind schon vor Jahren zugezogen. Es
gibt einen guten Grund, dass das Labor versteckt im Dschungel
aufgebaut worden ist, denn die ethischen Ansichten der Gründer
ließen sich damals nur sehr schwer mit denen der Welt vereinbaren.
Auch Pia wird nach dem Grundsatz erzogen, dass um den Fortschritt
einer ganzen Rasse voranzutreiben nicht auf einzelne Individuen
geachtet werden kann. Im Klartext: Die Schwachen sind es nicht wert
um zu leben, wenn sie dadurch die starken behindern. (Oder es
irgendwann einmal tun könnte). Für jeden normalen Menschen klingt
das einfach nur anmaßend. Trotzdem konnte ich die Wissenschaftler
mit denen Pia so zu tun hatte anfangs wirklich leiden. Little Cam hat
mich fasziniert und gefesselt. Allein die Beschreibungen der
verschiedenen Labore und Zimmer, der Glashäuser mit Blick auf den
Dschungel und der gleichen, sind so detailliert und realistisch, dass
ich das Gefühl hatte einen Film an zusehen. Anfangs habe ich diesen
Ort wohl genauso wie Pia gesehen. Man lernt ihn erst mit dem Mädchen
zu verstehen und zu hassen. Ich konnte mich auf jeder einzelnen Seite
genau in sie hineinversetzen. Viele der Experimente denen sie
ausgesetzt war, waren wirklich grausam und mir wurde teilweise
richtig schlecht. Als sie das erste mal den Dschungel erkundet, kann
man ihre Aufregung regelrecht spüren. Alles ist so detailliert und
mit so viel Atmosphäre geschrieben. Eios Leben ist ganz anders als
Pias. Er kennt den Dschungel wie seine Westentasche und ist von
Anfang an entrüstet, wie unfrei Pia ihr Leben leben kann. Ich
mochte wie die beiden unter einander agierten und die Bewohner seines
Dorfes sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Die ganze Geschichte
ist durchgehend interessant und spannend geschrieben. Ich hatte nie
das Gefühl, die Geschichte würde nicht voran kommen. Alle
Charaktere scheinen irgendwie bedeutend zu sein und zeigen so viele
Facetten, dass ich wirklich beeindruckt war. Besonders faszinierend
fand ich Dr. Harriet Fields. Sie kommt am Anfang des Buches neu nach
Little Cam und hat ganz andere Ansichten als die anderen
Wissenschaftler im Camp. Sie ist nach Pia wahrscheinlich eine der
jüngsten im Lager, wild, aufgeweckt und zu Beginn: absolut
unaufgeklärt. Sie hat keine Ahnung was genau in der Station
erforscht wird und sieht in Pia deswegen auch mehr einen 17-jährigen
Teenager, als eine unsterbliche, perfekte Wissenschaftlerin. Ich
mochte ihren Humor und ohne sie hätte mir das Buch wahrscheinlich
nicht annähernd so gut gefallen. Sie spielt in den Entwicklungen der
Geschichte eine wichtige Schlüsselrolle. Paolo konnte ich dagegen
lange nicht einschätzen. Er ist der führende Wissenschaftler in
little Cambridge und auch derjenige, der Pia ihren Namen gegeben hat.
Ich wusste oft nicht, ob ich ihn jetzt nett fand oder eben nicht. Die
Autorin hat ihn einfach fantastisch beschrieben. Sein Charakter ist
nicht leicht zu durchschauen und sehr komplex aufgebaut. Er war nach
Pias Mutter schließlich einer der Charaktere, die ich am aller
meisten verabscheut habe. (Ja solche Gefühle löst das Buch auch oft
aus). Der Schreibstil ist sehr prägnant, einfach und flüssig zu
lesen und sehr beschreibend. Alles in allem kann ich an diesem Buch
wirklich absolut nichts aussetzen. Ich fand es perfekt und muss
sagen, dass es große Chancen darauf hat, mein Lieblingsbuch 2013 zu
werden. Deshalb kann ich natürlich nicht anders als 5 von 5 Punkten
zu vergeben.
Den Trailer zum Buch findet ihr *hier*. (Leider bin ich gerade nicht in der Lage ihn einzubetten)
Vielen Dank an den Arena Verlag für dieses wundervolle Rezensionsexemplar.
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