Im Oktober 2007 saß ich zusammen mit meiner Mutter im Wohnzimmer. Sie im Sessel und ich auf dem Sofa, so nah neben ihr, dass unsere Arme sich berührten. Der Fernseher lief im Hintergrund, aber er schien seine Geschichten unseren Möbeln zu erzählen, den niemand sah wirklich hin oder hörte zu.
Wir waren beide in ein Buch vertieft.
Ich in irgendein Kinderbuch für angehende Teenager, an dessen Titel
ich mich nicht einmal mehr erinnern kann. Es war nichts, das mich
wirklich beeindruckt hätte, nichts das es wert gewesen wäre sich
tatsächlich damit zu beschäftigen. Wahrscheinlich begann ich
deswegen meiner Mutter über die Schulter zu schauen und ein paar
Seiten in ihrem Buch mitzulesen. Ihr müsst wissen, meine Mama war
nie ein großer Leser -sie hatte schlicht weg kaum Zeit dafür- ,
aber es gab immer Bücher für die sie Ausnahmen machte. Bücher von
Ken Follett zum Beispiel, oder von J.K. Rowling. Was sie an dem Tag
las war „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ und das ist
auch der Grund, warum ich ganz genau sagen kann, welches Jahr und
welchen Monat wir hatten. Ich weiß nicht wann sie angefangen hatte
die Reihe zu lesen, aber später schenkte mein Vater ihr die Bände
sobald sie erschienen, weil er wusste es würde sie freuen.
Bis zu
dem Zeit Punkt war Harry Potter eines dieser „Erwachsenen Bücher“
für mich. Sie waren zu dick, hatten zu kryptische Titel und ich
hatte schlicht weg, keine Ahnung wovon sie handelten. Zu diesem
Zeitpunkt war mein Bücherregal noch voll von Hexe Lilli, die ich
zwar nicht mehr las, jedoch nicht über mich brachte zu verkaufen und
von Kinderkrimis wie „TKKG“, „Ein Fall für dich und das
Tigerteam“ oder „Die Knickerbockerbande“. Und das mit 13, sagen
wir ich war ein Spätzünder. An diesem Nachmittag jedoch änderte
sich meine Meinung. Es war der Schreibstil der mir als erstes
auffiel. Ich hatte etwas hochtrabendes erwartet, mit zu langen Sätzen
und vollkommen langweilig. All diese Dinge die ein „Erwachsenen
Buch“ für mich damals eben ausmachten. Was ich zu lesen bekam,
klang jedoch nicht viel anders als alles, dass ich sonst so gelesen
hatte, nur besser. Zu dem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass „Harry
Potter“ anfangs eigentlich ein Kinderbuch war.
Meine Mutter
bemerkte irgendwann das ich ihr über die Schulter sah. Ich wand den
Blick ab und tat so, als würde ich mich auf mein Buch konzentrieren,
aber sie lächelte nur, legte ihr Buch zur Seite und ging geradewegs
auf den Schrank zu, in dem sie ihre wenigen Bücher verwahrte. Als
sie wieder vor mir stand, hielt sie den ersten Band in der Hand und
legte ihn in meinen Schoss. Ich sollte es doch mal versuchen meinte
sie und las dann weiter. Anfangs war ich wirklich skeptisch. Die
Anzahl der Bände und vor allem die Seitenanzahl der letzten drei
schüchterten mich ein und die Cover waren auch nicht wirklich
überzeugend. Aus Trotz heraus beendete ich noch mein Buch ohne Namen
und begann dann mit „Dem Stein der Weißen“.
Noch in der selben
Nacht taumelte ich ins Wohnzimmer und tauschte den Band gegen den
zweiten. Ich brauchte nicht viel mehr als eine Woche um alle Bücher
zu lesen. Tatsächlich beendete ich den letzten Band sogar noch vor
meiner Mutter. Ich weiß nicht woher ich die Zeit nahm, denn wir
hatten keine Ferien, aber während ich die Bücher las, konnte ich
einfach an nichts anderes mehr denken. Ich las bis spät in die
Nacht, zwang mich das Buch zur Seite zu legen, nur um fünf Minuten
später wieder das Licht an zu machen und weiterzulesen. Während ich
in der Schule saß, dachte ich den ganzen Tag nur daran, so schnell
wie möglich nach Hause zu können, weil ich das Gefühl hatte
wahnsinnig zu werden, wenn ich nicht sofort erfahren würde , warum
sich Rons Ratte gerade in einen Menschen verwandelt hat oder wie
Harry das Trimagische Turnier überstehen sollte.
Ich weinte oft
während der Serie, aber am meisten wohl am Ende des siebten Bandes.
Nicht nur wegen all den Toten -da natürlich auch- aber vor allem
nach dem letzten Satz. Ich saß auf meinem Bett und brachte es
einfach nicht über mich, das Buch zu zuklappen. Das Ende gefiel mir
zwar, aber da war dieses Gefühl, dass ich nur ganz schlecht
beschreiben kann. Als hätte ich etwas verloren. So hatte ich mich
noch nie wegen einem Buch gefühlt und um ehrlich zu sein, kam seit
dem auch kein Buch mehr an dieses Gefühl heran. Ich lief zu meiner
Mutter, gab ihr das Buch zurück und wünschte mir innerlich sie
hätte es mir nie gegeben, während ich ihr gleichzeitig furchtbar
dankbar dafür war. „Ist es wirklich das letzte?“ Diese Frage
stellte ich erst ihr und dann dem Internet, aber die Antwort war
jedes mal dieselbe. Ja ist es. Es war wie verhext. Für mich war der
einzige Trost das Wissen, dass die nächsten Jahre noch einige Filme
erscheinen würden und die Tatsache, dass es noch viele andere Bücher
gab, die ich lesen konnte, auch wenn „Harry Potter“ immer eine
Nummer für sich blieb. 6 Sterne, wenn man will und außer
Konkurrenz. Versteht mich nicht falsch, ich würde niemals den Fehler
machen, sämtliche Bücher die ich lese und bewerte mit dieser Reihe
zu vergleichen und daran zu messen, denn das wäre nicht fair. Ich
war früher unvoreingenommen und quasi jede Idee hat mich überrascht
und fasziniert. Ich war noch leicht zu beeindrucken, während meine
Erwartungen an ein Buch seitdem mit jedem neuen Buch gewachsen sind.
Wenn man so will ist Harry Potter der Grund, dass ich überhaupt mit
dem Lesen angefangen habe und damit auch der Grund, dass es diesen
Blog gibt. Ich bin wenigen Autoren so dankbar wie J.K. Rowling.
Welches Buch schafft es schon, dass man sieben Jahre nachdem man es
gelesen hat, immer noch aufgeregt zu jedem Fanartikel läuft und sich
quasi jedes Detail eingeprägt zu haben scheint?
Habt ihr auch so ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsreihe, die euch geprägt hat und irgendwie über allem steht oder bin ich die Einzige die sich so in Nichtigkeiten hineinsteigert?
Hier setzt das versprochene Gewinnspiel an. Ich würde gerne eure Kreativität etwas anregen. Schreibt, dichtet, zeichnet, singt, filmt, fotografiert oder bastelt etwas im Bezug zu eurem Lieblingsbuch oder euer Lieblingsreihe und zeigt mir warum ihr dieses Buch so sehr mögt. Ihr könnte quasi alles machen, solange ihr möglichst kreativ seid.
Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas. Der erste Platz kann sich zwischen einem 20 Euro Amazongutschein, oder einem Wunschbuch entscheiden. Da ich es immer schade finde, wenn die kreativen Beiträge der anderen Teilnehmer einfach ungesehen in der Versenkung verschwinden, würde ich gerne jeden einzelnen Beitrag (auch den des Gewinners) in einer Blogvorstellung zum Blog des jeweiligen Teilnehmer einbauen, sofern das erwünscht wäre. Bei Teilnehmern, die selbst keinen eigenen Blog haben, würde ich den Beitrag selbstverständlich auch zeigen.
Das Gewinnspiel geht bis zum 20.7, schließlich ist die Aufgabe etwas aufwendiger, als nur ein Kommentar zu hinterlassen. In der Woche danach werde ich den Beitrag auswählen, der meiner Meinung nach am kreativsten ist. Diejenigen unter euch, die jetzt denken "Ich hab zu wenig Talent und gewinne eh nicht", liegen erstens garantiert falsch mit dieser Meinung und zweitens, werde ich nicht nur nach der besten Ausführung und dem meisten Talent, sondern viel mehr nach der kreativsten Idee und der meisten Mühe entscheiden
Weitere Bedingungen:
Ihr müsst älter als 18 Jahre sein, oder die Erlaubnis eurer Eltern haben.
Mit eurer Teilnahme erlaubt ihr mir euren Beitrag zu zeigen, das Urheberrecht bleibt jedoch bei euch.
Die Teilnahme ist sowohl aus Deutschland, der Schweiz und Österreich möglich, sofern ihr den Amazongutschein gewinnen wollt. Die Möglichkeitdes Wunschbuchs kann ich auf Grund der Versandkosten jedoch nur Teilnehmern mit Postadresse in Deutschland anbieten.
Es wäre natürlich toll, wenn ihr mich unterstützt und meinem Blog folgt oder vielleicht sogar Werbung für dieses Gewinnspiel macht, es ist jedoch keine Bedingung.
Das Gewinnspiel geht bis zum 20.7, schließlich ist die Aufgabe etwas aufwendiger, als nur ein Kommentar zu hinterlassen. In der Woche danach werde ich den Beitrag auswählen, der meiner Meinung nach am kreativsten ist. Diejenigen unter euch, die jetzt denken "Ich hab zu wenig Talent und gewinne eh nicht", liegen erstens garantiert falsch mit dieser Meinung und zweitens, werde ich nicht nur nach der besten Ausführung und dem meisten Talent, sondern viel mehr nach der kreativsten Idee und der meisten Mühe entscheiden
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