Die Schattenträumerin

18:07:00


Die Schattenträumerin

Janine Wilk


Verlag: Planet Girl
Preis: 14.95 Euro
ISBN: 978-3-522502702

Klappentext:
In der Nacht verwandelt sich Venedig. Das Wasser in den Kanälen flüstert leise. Schatten legen sich über die kleinen Gassen- und Francesca träumt: Immer näher und näher kommt ihr schrecklicher Verfolger, schon spürt sie seinen Atem im Nacken- und wacht schweißgebadet auf. Von ihrer Großmutter erfährt sie, dass die wiederkehrenden Albträume mit einem Familienfluch zusammen hängen. Einem tödlichen Fluch, der nicht nur sie, sondern ganz Venedig bedroht. Nur ein Buch von dämonischer Natur kann den Fluch lösen und Venedig davor bewahren, in den Fluten zu versinken. Doch um es zu finden, muss sich Francesca dem Mann aus ihren Albträumen stellen. Eine atemlose Jagd beginnt...

Cover:


Ich finde das Cover wunderschön. Der Torbogen  und der Kanal passen einfach zu Venedig und ich kann mir schon denken, wen die Spiegelung auf dem Wasser darstellen soll. Das gesamte Bild ist unglaublich detailliert gezeichnet und wenn man es länger betrachtet, entdeckt man immer neue Kleinigkeiten, die das Cover noch schöner machen. Die roten Schlieren und Schnörkel sind sehr verspielt und befinden sich auf jeder Seite in der äußeren Ecke. Jedes Kapitel hat eine Art „Deckblatt“. Der Torbogen vom Cover in schwarz-weiß, mit einem Zitat über Venedig in der Mitte.

Darum geht es:
Seid frühester Kindheit plagen Francesca Albträume. Es ist immer der selbe Traum, der sie Nacht für Nacht verfolgt. Ein Fremder jagt sie sie durch die Nacht und sie versucht zu entkommen. Der Traum ist jedes mal unglaublich real und obwohl sie weiß, dass sie noch schläft, schafft sie es nie aufzuwachen. In Venedig, dem Zuhause ihrer Familie, sind die Träume am schlimmsten. Als ihre Großmutter sie bittet über Silvester nach Italien zu kommen, um etwas mit ihr zu bereden, sind die Träume so schlimm wie nie: Der Fremde erreicht sie das erste mal in ihrem Leben. Überrascht stellt sie fest, dass ihre Oma genau deswegen mit ihr reden will. Sie erfährt, dass auf ihrer Familie ein Familienfluch liegt, der immer an den erstgeborenen einer Generation weitervererbt wird und mit dem Tod des letzten Fluchträgers einsetzt. Die letzten betroffenen waren ihr Großvater und ihre Tante Cecilia. Der eine starb vor Jahren überraschend in einem der Kanälen und die andere hatte den Fluch nicht mehr länger ertragen und sich von einem Dach gestürzt. Jetzt liegt es an ihr, das schwere Schicksal zu tragen, denn sie ist die einzige von Fiorellas Enkelkindern , die den Familiennamen „di Medici“ trägt und die Träume werden von Tag zu Tag schlimmer. Verletzungen die sie im Traum erleidet, spürt sie plötzlich selbst nach dem Aufwachen noch und dann begegnet sie Nachts in den Gassen von Venedig einer Gestalt, die ihr nur allzu bekannt vor kommt. Der Dämon war vor Jahrhunderten gerufen worden um Venedig zu zerstören und die Familie de Medici ist Teil dieses Fluchs. Francesca soll ihm ein bestimmtes Buch bringen. Das „Necronomicon“. Ein Buch nach dem bereits ihr Großvater vor ihr gesucht hatte und das mächtiger ist als der Dämon selbst. Sollte sie versagen, macht er Venedig dem Erdboden gleich und lässt es im Meer versinken. Francesca muss sich entscheiden: Übergibt sie ihm das Buch und damit eine Waffe, die ihm die Möglichkeit gibt Tausende wie ihn in die Welt zu holen oder riskiert sie die Heimat ihrer Familie? Außerdem muss sie ihre Nachkommen vor diesem schrecklich Fluch bewahren und verhindern, dass noch mehr Menschen des wegen leiden. Wer hat den Fluch über Venedig verhängt und warum? Was hat Francescas Familie damit zu tun und lassen sich die Ereignisse noch aufhalten? Da beginnt die Erde zu beben...
  
Die Autorin:
Janine Wilk begann schon in frühester Kindheit Geschichten zu Schreiben. Außerdem ist sie auch musikalisch so begabt, dass sie längere Zeit als Klavierlehrerin gearbeitet hat. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Nähe von Heilbronn. Neben der "Schattenträumerin" ist auch noch ihr Buch "Lilith Parker - Insel der Schatten" bei Planet Girl erschienen. *Zu ihrer Homepage*



Meine Meinung:
Ich lese sehr selten Bücher, in denen die Protagonistin unter Fünfzehn ist. Solche Geschichten entpuppen sich oft als recht einfach und sind mehr für Kinder als für ältere Leser geeignet. Francesca, die Heldin dieser Geschichte, ist erst Dreizehn, aber ich hatte nie, auch nur annähernd dieses Gefühl. Das Mädchen spricht und handelt sehr reif für ihr Alter und man vergisst irgendwann wie jung sie eigentlich ist. Auch der Schreibstil hat nichts von einem Kinderbuch. Sämtliche Schilderungen sind sehr detailliert und man bekommt einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Hauptcharaktere. Francesca ist sehr sympathisch und realistisch gezeichnet. Sie weiß nicht so recht ob ihr Zuhause in Deutschland oder in Italien liegt und hat Angst ihre Familie zu enttäuschen. Sie ist sehr schlau und fantasievoll und es werden sich sicherlich viele junge Leser in ihr wiedererkennen. Auch die anderen Charaktere sind wirklich gelungen. Egal wie liebenswert oder nett sie sind, niemand ist perfekt. Da wäre Francescas Cousine Gianna, die ihre Cousine zwar sehr liebt und einer meiner Lieblingscharaktere war, aber trotzdem auch ganz natürliche Gefühle wie Neid oder Eifersucht empfindet oder Fiorella, die blinde Großmutter der beiden. Sie denkt noch sehr altmodisch und engstirnig, ist sehr stur und erwartet immer von allen, dass sie auf sie zugehen, bevor sie sich jemals entschuldigen würde. Trotzdem ist sie sehr liebenswürdig und wird von allen gemocht. Die Kulisse der gesamten Geschichte ist einfach wundervoll. Venedig wird sehr ausführlich und detailliert beschrieben. Vor allem wenn man selbst schon einmal in dieser wunderschönen Stadt war, hat man ständig das Gefühl irgendetwas wieder zu erkennen. Ich glaube wenn ich das nächste mal dort bin, werde ich viele Gassen ganz anders sehen. Man merkt, dass die Autorin zuvor ausgiebig recherchiert hat und damit komm ich noch zu einem anderen Punkt. Ich glaube, dass sich Janine Wilk selbst in die Geschichte hineingeschrieben hat. Es gib eine Szene in der die Mädchen eine Frau vor der Bibliothek bemerken. Sie unterhält sich mit einem Wärter und bittet um Einlass, aber er weißt sie ab. Die Frau meint, sie wäre eine deutsche Autorin und eine Szene in ihrem neuen Buch würde genau in der besagten Bibliothek spielen. Deutsche Autorin? Eine Szene in dieser Bibliothek? Ich fände diese Idee einfach klasse, aber vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein. Lustig wäre es trotzdem. Die ganze Geschichte ist sehr mitreißend. Die Charaktere begeben sich ständig in Gefahr und die Autorin bringt die Ängste und Gefühle der Kinder gut rüber. Ich habe wirklich mitgefiebert und konnte mir das ein oder andere Tränchen manchmal nur schwer verkneifen. Einzig die Cousins von Francesca und Gianna fand ich etwas überzogen. Der eine versucht gerade einen Rülpsrekord aufzustellen und der andere ist einfach nur furchtbar ätzend. Auch etwas störend war die Formuierung: "Sie, Francesca, musste/dachte...", die leider etwas zu oft benutzt wurde. Ich finde es einfach etwas unnötig andauernd zu wiederholen, wie sie heißt. Naja, angesichts der vielen positiven Punkte war „Die Schattenträumerin“ trotzdem mein bisheriges Highlight dieses Jahres. Deshalb verdient es 5 von 5 Leaves. Ein wirklich tolles Buch für jede Altersklasse.   



Ein riesiges Dankeschön an „Planet Girl“ und „Blog dein Buch“ für die Unterstützung meines Buches durch dieses tolle Leseexempar.      

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2 Kommentare

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